Er hat viele Dinge zerstört, und das einzigste, was diesem jugendlichen Mann bleibt, ist eine veraltete, gebrochene Küchenuhr. Beim Betrachten denken sie jedoch nicht an die Atombomben, die sie zerstört haben, wie man annimmt würde, weil einer der anderen Menschen, der auf der Parkbank steht, sie an sie adressiert, sondern der neue Mann bedeutet, das es Küchenuhr an schönere Zeitungen erinnert, als er noch mit seiner Nußmutter lebte.
Obgleich der Mann diese Historie tatsächlich sein Sitznachbar erzählt, spricht er doch nur mit seiner Uhr, denn, dann sagt er die Uhr ruhig im weiß-blauen runden Zifferblatt ". Die Leserin erhält Gefühl, dass der Mann zunächst tatsächlich mehr Selbstgespräche führt hat als ein Gespräch mit den Menschen in seiner Umwelt. Während er bezeichnet seine Küchenuhr, die anderen schauen ihn nicht an.
Lediglich ein paar Mal wird sein Erzählung durch zwischengeschaltete Fragestellungen unterbunden, Menschen, von denen man aber Gefühl hat, stellen sie mehr aus Höflichkeit als aus Zinsen und Neugierde. Nur am Ende der Erzählung merkt der Betrachter, dass die Menschen dem jugendlichen Mann zugehört haben müssen, mindestens einem, denn der "Mann, der neben ihm saß, sah seine Schuhen an.
Von diesem Moment an kann der Betrachter davon ausgehen, dass die Zuhörer auf der Sitzbank kein Interesse an der Historie hatten, sondern erst durch die erneuerte Auseinandersetzung mit dem Kriege begannen, selbst zu denken. Über Zuhörer auf einer Park-Bank erfährt lesen sehr wenig. Dieses Anonymität der Menschen ist vielleicht ein Verweis darauf, dass diese kurze Erzählung jedem widerfahren könnte und/oder dass jeder Hörer dieser Erzählung werden kann, wie er in diesem Falle auch der Lektüre wird.
In keiner Weise steht die Person auf der Hausbank also in einer gewissen Relation zu Erzähler, aus der man schließen kann, dass dies sehr hoffnungslos sein muss, wenn sie anfängt, schlichtweg so mit seltsamen Menschen zu reden über ihre tatsächlich vertraute Vorgeschichte. Genau wie die Charaktere bleibt auch der Platz und die Zeit des Ereignisses unbenannt, wiederum ein Indiz dafür, dass die Erzählung zu jeder Zeit und an jedem beliebigen Platz abspielen kann.
Die Autorin, Wolfgang Borchert beschränkt, konzentriert sich daher auf den Content von Erzählung und vermeidet jegliche Bildsprache, Repräsentation der Umwelt und der Menschen, mit Ausnahmen der Hauptfigur, deren Gesichter und Gänge gleich zu Anfang kurz erläutert werden. So geht Borchert direkt auf den Punkt und bewahrt sich lange Zeiträume. Meistens übt Borchert die Zeiterfassung von Erzählen, so dass er in seinen Darstellungen richtig liegt, da die Szenerie (wie auch das Lesen) nur wenige Meter von der Hand geht.
Oftmals bedient sie sich direkter Ansprachen, die sie jedoch nie unter Anführungszeichen einstellt und die so reibungslos in die Erzählung einfließen. Borchert wiederholte das Wesentliche immer wieder, zum Beispiel die Behauptung, dass die Uhr um halb vier angehalten habe. Bei dem in dieser Erzählung vorgestellten Küchenuhr wird nicht nur die enge Verbundenheit zwischen Mensch und Objekt und den daraus entstandenen Gedächtnissen dargelegt, sondern es wird auch deutlich, dass jeder Tag und seine Lebensgewohnheiten immer wieder etwas Spezielles sind, das man aber nur erkennen kann, wenn es einem fehlt.
Das Küchenuhr meint für den Menschen die Andacht an sein früheres Lebens im Kreise der Gastfamilie, es hält selbst konvulsiv an sich fest. In Wolfgang Borcherts Erzählung "das Küchenuhr" steckt die ironische Anmutung in der ungewöhnlichen Lebensfreude des jugendlichen Menschen, denn er wird mehrfach "lächelte" genannt und "lachte" und heiÃt erfreut.
Vermutlich ist die Gedächtnis, die das Küchenuhr in sich auslöst, die einzige Freudenfeier in ihrem Lebenslauf, warum sie auch so konvulsiv zu ihr festhält.