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Mit Pablo Picassos Femme (Époque des "Demoiselles d'Avignon") von 1907 wurde ein großes Werk der außerhalb des Hauses befindlichen Gemäldesammlung Geyeler zum ersten Mal naturwissenschaftlich begutachtet und aufbereitet. Hierfür wurde das berühmte Getty Center in Los Angeles beauftragt. Im Rahmen des Forschungsprozesses wurden ständig neue, erstaunliche Ergebnisse über das Lieblingsthema des Sammlerehepaares mit dem Namen Teyeler ans Licht gebracht.
Picasso widmete sich nach seiner lyrisch geprägten "rosa Periode" - geprägt von Paul Cézanne, Henri Rousseau und afrikanischer Malerei - einem neuen und tiefgreifenden Gesamtkonzept, das unter dem Titel Kuba in die Kunstantiquariat einfließen sollte. Der Höhepunkt war 1907 sein legendäres Bild Les Demoiselles d'Avignon, heute im New Yorker Musée of Modern Art.
Die Malerei Weiblich aus der Kollektion Bayeler nimmt ein ähnliches Thema auf: Picasso veranschaulicht damit auch den bildnerischen Prozess der Schöpfung. In dem Restaurationsprojekt wurden bedeutende Fragestellungen zur Geschichte der Entstehung, des Arbeitsprozesses und der Maltechnik des Bildes im Zusammenhang mit dem bekannten Bild Les Demoiselles d'Avignon aufgeworfen. So stellte sich zum Beispiel die ungeklärte Fragestellung, warum Picasso Farbmuster auf den Oberrand des Bildes wie auf eine "Palette" aufgetragen hatte.
Bild 1: Dieser uralte Farbtachrom (Farbdia positiv) aus dem Beyeler-Archiv ist eine der bedeutendsten Informationsquellen, um Aussagen über Farbänderungen in den gelben Bildfeldern zu machen. In Anlehnung an Picassos Schaffensphase wurde eine klassisch anmutende Farbenpalette von Röhrenölfarben gezeigt: Bleiweiß, Kobalt Blau, Zinnoberrot, Schweinfurt Grün, Knochen Schwarz, Eisenoxide und zwei Kadmiumfarben. Dies verstärkt die Annahme, dass die Farbverläufe nicht notwendigerweise mit der Entstehung des Bildes gleichzusetzen sind und erst später von Picasso angewendet wurden.
Ein Verfahren, das es ermöglicht, die im Bild verwendete Farbe zu gruppieren und zu charakterisieren. Weil nur ein Blaukobaltpigment erkannt wurde, konnte beispielsweise auch in den Mischbildbereichen die von Picasso gemalte Blautubenfarbe visualisiert werden. Die gesamte Struktur des Gemäldes war in gutem Zustands. Es ist aus der Fachliteratur und vergleichenden Werken bekannt, dass Picasso in dieser Zeit keinen Lack benutzte.
Die Ausstellung des Gemäldes fand von Ende 2014 bis Ende 2015 im Getty Museums in Los Angeles im Rahmen einer hochkarätigen Sammelpräsentation in einer der wichtigsten Galerien statt.