In der gehobenen Uhrenbranche hat sich der Chronograph als Wunschobjekt durchgesetzt. Gisbert L. Brunner, der Münchner Chronometerpublizist, zeigt im Gespräch, worum es bei dem komplexen Zeiger geht und welche Innovationen die Produzenten dafür entwickelt haben. mm: Der Chronograph, Mr. Brenner, gibt es schon seit 200 Jahren. Es gibt Berichte, dass immer mehr Uhrenmarken heute schon eigene Chronographenkaliber haben bzw. weiterentwickeln.
Zum anderen gibt es eine Vielzahl klassischer Ausführungen mit Schaltrad und Vertikalkupplung, bei denen die gesamte Leistungsübertragung vom Werk bis zum Chronographen durchdacht ist. An dem Chronographen wird härter gearbeitet. mm: Und für wen ist das gut? Wir alle wissen, dass niemand den Chronographen wirklich benötigt, weil man heute auch eine Stoppfunktion im Mobiltelefon hat.
Doch der Chronograf ist die populärste zusätzliche Funktion am Arm. Chronographen sind bei vielen Männern beliebt. Die Chronographen sind die komplexesten Zusatzfunktionen, die sich industriell realisieren lassen. Es ist viel komplexer als ein Turbillon, wie mir der Top-Uhrmacher Michel Parmigiani sagte, der gerade ein Chronographen-Werk ausarbeitet.
Dies ist auch der Hauptgrund, warum viele Hersteller Tourbillons anbieten, während Chronographen vergleichsweise lange auf sich warten ließen. Die Chronographen sind recht aufwendig. mm: Offensichtlich hat die Uhr mit vielen Displays und oft auch etwas lauter eine spezielle Funktion auf dem Uhrenmarkt? Brünner: Ich finde, es sieht durch die Pusher ganz schön kräftig am Arm aus und sieht durch diese Zusatzzifferblätter anders aus.
Übrigens, die Frau schaut schon auf die Pulsadern der Frau, denn viele von ihnen haben schon Chronographen an. Worauf muss der Einkäufer achten, wenn er sich dem Chronographenthema zuwendet? Er sollte die Preisklasse der Chronographen beherrschen - wir sprechen von Mechanik-Uhrwerken. In einem Chronographen gibt es ca. 100 zusätzliche Bauteile, die natürlich speziell für ein High-End-Produkt entwickelt, gefertigt und veredelt werden müssen.
Dabei ist die Spannbreite zwischen einem Standard-Produkt wie dem populären Waljoux 7750 von ETA und der Exklusivität einer Luxusmarke natürlich riesig. mm: Welche sind die grundlegenden Qualitätsmerkmale für einen Chronographen? Brünner: Es kommt darauf an, was er will. Er kann beobachten, wie alles läuft, und er hat die klassische Chronographenform.
Brünner: Es ist heute das meistverwendete Zeitmesserwerk. Es gibt kein anderes Messwerk, das so vielfältig eingesetzt und umgebaut werden kann wie das 7750, und natürlich treten hier die Lieferbeschränkungen der Swatch Group in Kraft. Das Eterna 3900 Kraftwerk ist grundsätzlich fertiggestellt.
Brünner: Die Prüfung ist recht vollständig, soweit ich weiß, klappt es. Sollte dieser Chronometer wirklich kommen und kostenlos angeboten werden, hätte der Handel eine super Alternative. Das beweist, dass der Chronograf immer noch ein Problem ist. mm: Brünner: Die wirklich gute Marke in der Schweiz und auch in Deutschland wird es nicht wagen, die chinesischen Werke zu verwenden.
Andere Probleme mit dem Chronographen sind Sekundenbruchteile und Flyback-Zeiger. Brünner: Obwohl der Rücklauf selbst keine Schwierigkeit darstellt. Weil der Rücklauf eine Vereinfachung ist: Sie lassen den Sperrhebel weg, so dass Sie den Anschlag nicht aus Versehen auf Null zurücksetzen können. Der Sekundenzeiger ist aber eindeutig der absolute Spitzenreiter des Chronographen zur Messung von Teilzeiten: mm:
Brünner: 50-prozentig mehr, heißt es allgemein, ist die Daumenregel. Die Zeiger sind so zart, weil der lange Schaft des Chronographen durchgebohrt werden muss, damit der Schaft des Holzzeigers durchgehen kann. Dies ist sehr aufwendig. mm: Ein besonderer Wunschgegenstand ist sicherlich der Fliegerchronograf, das Modell für kerosinbetriebene Herren par excellence.
Bei den Chronographen kommt der Optik eine große Bedeutung zu. Es ist beinahe unglaubwürdig, was in den vergangenen zehn, 15 Jahren mit Chronographen passiert ist. mm: Was ist das optimale Verhältnis zwischen einem Chronographen und seiner Leistungsfähigkeit? Wenn Sie loslegen wollen, können Sie heute schon ab 1.600 EUR mit dem neuen Automatikkaliber L688 etwas Wunderschönes von Longines bekommen Wempe beliefert mit deutschen Chronometerprodukten für rund 2.000 EUR.
Welches sind für Sie die höchsten Empfindungen des Chronographen? Brünner: Die Philippe 5270 von Patrick mit dem Handaufzug Kaliber 29 535 oder dem deutschen Lange-Datenschreiber sind für mich die höchsten Emotionen. Dies ist ein Uhrmacher-High-End, weil es die klassische Chronographenkultur ganz klar in die Tat umsetzt. mm: Der Chronograph, so wie es aussieht, hat noch eine große Zukunftsperspektive?
Wenn man mit den Leitern der Uhrenbranche spricht - jeder ist dem Chronographen verpflichtet. Ein neues Chronographenkaliber zu entwickeln ist derzeit mit rund fünf Mio. CHF und mehr verbunden.