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Zu Beginn der Uhrenherstellung war jeder Hersteller eine Uhrenmanufaktur. Das aufwendige Uhrwerk wurde von Menschenhand hergestellt, vollautomatische und rechnergesteuerte Anlagen gab es nicht. Etwas in Handarbeit zusammenzusetzen - die wörtliche Bezeichnung der Fabrik - ist das, was viele Firmen noch heute zu bieten haben. Doch in den vergangenen 20 Jahren hat sich der Konkurrenzkampf zwischen dem eigenen Uhrwerk oder dem gekauften Uhrwerk immer mehr durchgesetzt.
Ob Vermarktung oder wirkliche Qualität: Zwischen Massen- und Manufakturbetrieb entsteht beinahe eine Zweischichtgesellschaft. Der Hersteller, der seine Werke einkauft, wird deshalb oft als "Schalungseinrichter" bezeichne. Jahrzehntelang verwendete die Firma RELEX im Daytona-Chronographen ein Zenith-Werk, während Omega für die Geschwindigkeitsmessung ein Lemania-Werk verwendete.
Das 1993 neu geborene Unternehmen verwendete auch für die Klassiker der Serie für das typische Kissenetui ein relativ schlichtes Handaufzugwerk, das früher für die Taschenuhr entwickelt wurde. Trotzdem wird es immer noch in großen Stückzahlen eingesetzt, obwohl die Firma nun über ein eigenes Werkangebot verfügt und sich daher auch als Hersteller bezeichnen kann. Wichtig ist auch, welche Rolle eine Uhr aus einer Uhrenmanufaktur spielt - und welchen Einsatz der Hersteller dafür leistet.
Genaugenommen sollte eine Fabrik die Technologien selbst weiterentwickeln und mit einem großen Wertschöpfungsanteil selbst herstellen. Vor allem der Arbeitsaufwand ist enorm, und die Neuentwicklung und Installation der Tools ist aufwendig. Einige Hersteller verwenden jedoch bewährte Technologien und verwenden einen Laufradsatz, der mit neuen Konstruktionen von neuen Stegen zu einem eigenen Modell wird.
Die Herstellung heißt nicht, dass die Werke vollständig von Hand gefertigt werden. Die Bezeichnung "Manufaktur" hat keinen Schutzwert - während ein Zeitmesser immer von einem Prüflabor wie dem COSC oder der Glashütter Sternwarte geprüft wird, kann jeder Hersteller den Ausdruck "Manufaktur" für sich selbst bestimmen. Einige Hersteller machen einen Abstecher und nutzen die Entwicklungen eines anderen Herstellers, veredeln sie und kennzeichnen sie auch mit dem Gütesiegel "Manufaktur".
Das Werk wurde zwar vom Japaner lizensiert und wird vollständig in der Schweiz hergestellt, wurde aber nicht selbst entwickelt. Spezialwerkstätten wie La Joux-Perret oder Dubois Depráz stellen oft besondere und zurückhaltende Messwerke auf Bestellung her, die von den Anwendern als Manufakturwerke genutzt werden. ETA, der grösste Uhrenhersteller der Schweiz oder Hersteller wie Sellita und Soprod, verwenden in ihren "Einschalern" Uhrwerken bis ca. 5'000 EUR.
Eines haben die Werke gemeinsam: Sie sind reif und werden in hoher Güte geliefert. In fast allen Faellen ist der Besitzer der Uhr auf den Kundendienst des jeweiligen Autoherstellers zurueckgezogen - zu angemessenen Preisen. Namhafte Hersteller - vor allem Firmen wie z. B. Philippe oder A. Lange & Soehne - unternehmen bereits immense Anstrengungen bei der optischen Verarbeitung der hergestellten Produkte.
Wie ein Unternehmen zu einer echten ETA-Fabrik werden kann, zeigt ein Hersteller wie Frederic Constant. Manufacture steht für Mehrwert - und immer mehr Hersteller bemühen sich darum. Breitling, ein langjähriger Hersteller mit einem eingekauften Sortiment, gehört ebenfalls seit einigen Jahren zu den Herstellern. Ein Werk erweckt mehr Gefühle als ein Volkswagen-Motor.
Demgegenüber ist die Zurückhaltung ein Schmuckstück - die Japaner schätzen den neuen Namen nicht.