Herzfrequenzmessung ohne störenden Herzfrequenzgurt - geht das wirklich? Insbesondere bei Läufern, Radfahrern und Sportlern ist es wichtig, die Intensität des Trainings während des Sports anhand der momentanen Pulsfrequenz ständig überwachen zu können. Insbesondere mittel- und höherpreisige Herzfrequenzmessgeräte mit Brustgurt von Top-Herstellern wie Garmin, Solar oder Suunto ermöglichen eine EKG-genaue Vermessung. Der Brustgurt wird aber auch oft als lästig empfunden, weil er oft kneift oder ausrutscht.
Durch die Anschaffung eines Herzfrequenzmessgeräts ohne Brustgurt können diese störenden Faktoren beseitigt werden. Vor allem die Firma Béurer hat sich seit einigen Jahren auf die Herstellung von preiswerten Herzfrequenzmessgeräten ohne Brustgurt konzentriert. Das EKG wird beispielsweise beim Typ P 18 von der Firma P. M. P. B. durch Aufsetzen des Zeige- bzw. Daumenabdrucks auf einen Fühler am Gerät präzise gemessen.
Kundenbewertungen bei Amazon bestätigten die richtige Abmessung. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Benutzer ist technisch voll ausgestattet, sobald die Uhr aufgesetzt wird. Der Nachteil überwiegt jedoch, da die Messungen nicht dauerhaft sind. Stattdessen muss der Benutzer, wenn er seine Herzrate bestimmen will, einen oder mehrere Hände aufsetzen und einige Augenblicke warten.
Ein Pulsmesser mit Brustgurt und permanenter Pulsmessung würde den Benutzer über das Erreichen der gewünschten Zone informieren. Darüber hinaus haben Pulsmesser bewiesen, dass Pulsmesser ohne Brustgurt bei erhöhter Schweißbildung ungenau werden oder gar keine Ergebnisse mehr zeitigen. Deshalb sind Impulsuhren nach dem Fingersondenprinzip keine gute Alternative für den ambitionierten Wettkampf.
Für Leistungssportler gibt es seit kurzem einen Silberstreifen, wie man die Pulsfrequenz auch ohne Brustgurt sicher und konstant messe. Zur ISPO 2013 präsentierte die Firma Physical Enterprises aus Kanada einen Herzfrequenzmesser, der mittels "Mio Alpha "-Technologie die Pulsfrequenz gemessen und auf dem Bildschirm des Trainingsrechners angezeigt wird.
Der Messvorgang ist optisch: Zwei grün leuchtende Dioden (LEDs) leuchten von unten auf die Uhr. Adidas war das erste große Unter-nehmen, das im Jahr 2013 den adidas miCoach Smart Run (UVP des Herstellers: 399,95 EUR) auf den Markt brachte, einen Herzfrequenzmesser, der nach dem selben Funktionsprinzip wie das Physical Enterprises System funktioniert.
Kleiner, aber subtiler Unterschied: Adidas bezeichnet seine Technik als "MIO Global". Untersuchungen haben ergeben, dass die LED-Messung im Stillstand äußerst genau ist. Immerhin hat Adidas gerade den miCoach Smart Run gestartet, und die Erfahrung der Fachpresse und des Handelspublikums ist noch begrenzt. Doch wenn das Prinzip aufgeht, werden bald alle Gerätehersteller Pulsmessung, GPS-Erfassung und mehr in einem einzigen System haben.