Das Ford hatte einen Vergaser-Motor und ein dreistufiges Rückwärtsganggetriebe. Etwa zeitgleich mit der Einführung der Bulldogge durch den Fabrikanten Lanz in Deutschland hatte Hanomag 1927 die deutschsprachige Lösung für den Fordson: die Hanomag RD 28. Neben Hanomag und Lanz waren die Deutz-Werke in Deutschland in der Traktorenfertigung die ersten.
Die ersten Jahre der Traktorenproduktion waren geprägt von vielen verschiedenen Motorkonzepten. Auch nach der Devisenreform von 1948 ging die wirtschaftliche Erschließung des dt. Traktorbaus zügig voran: In der neuen Republik fehlten die landwirtschaftlichen Flächen Ostdeutschlands, was eine effektivere Flächennutzung erforderlich machte. Für die Landtechnik und ihre Schlepper eine große Aufgabe. An der Spitze stand 1955 mit knapp 100.000 neuen registrierten Zugmaschinen in der BRD.
Während dieser Zeit haben sich auch erstklassige Autohersteller wie Porsche an diesem rauen Werkzeug versucht. Der Boom in der Traktorenproduktion war jedoch bereits in den 1960er Jahren vorbei. Bis 1970 war die Anzahl der registrierten Zugmaschinen auf rund die Hälfe der 1950er Jahre gesunken. Zahlreiche dt. Zulieferer, darunter Porsche und MAN, haben sich aus dem Schleppergeschäft zurückgezogen.
Die anderen haben sich zusammengeschlossen oder auf Nischen konzentriert, wie z.B. Schlüter bei gigantischen Großschleppern. Darüber hinaus drängten immer mehr internationale Lieferanten auf den nach Deutschland. Nur noch wenige weltweit zusammenarbeitende Unternehmen gibt es, wie John Deere, der auch ein eigenes Produktionswerk in Mannheim unterhält. Der moderne Traktor hat mit dem bisherigen Traktor kaum etwas gemeinsam.
Auch der Schlepperfahrer selbst wird komfortabel verwöhnt: Der schlichte Sitzkörper aus Blech wurde durch vollklimatisierte, geräuschisolierte und hydrophneumatisch gefederte Fahrgästekabinen ersetzt - mit ergonomisch günstigen Sitzkomfort, so bequem wie ein Wohnraumsessel. Nur wenige der vielen ehemaligen dt. Hersteller, wie z.B. Fendt, sind erhalten geblieben. Sowohl Oltimer von Fendt als auch die Schlepper vieler "ausgestorbener" Brands sind zu Sammlerstücken geworden:
Allegaier, Deutscht, Porsche, Elba, Günther and Hanomag. Ebenso wie Automobilfreunde widmen sich auch Traktorenfreunde einer spezifischen Automarke. Während des Traktorbooms in den 1950er Jahren wagten es auch die noblen Sportwagenhersteller, die tuckernde landwirtschaftliche Maschine hier zu produzieren, wie in Italien Lamborghini. Um den Landwirten die Feldarbeit zu vereinfachen, wurden Schlepper erdacht.
Es gibt viele Traktorenclubs, in denen sich die Anhänger treffen. Bei vielen Traktorfans steht mehr als ein klassischer Wagen in der Tiefgarage. Weitere Enthusiasten sind von den handwerklichen Einzelheiten der Zugmaschinen fasziniert: Für sie ist es das Beste, sich mit älteren Zugmaschinen zu beschäftigen, oder sie konstruieren und versammeln Modellautos allerlei. Bewährte Traktor-Experten gibt es auch bei den Kleinen.
So ist der Traktor viel mehr als eine funktionierende landwirtschaftliche Maschine - für Menschen, für Straßenkinder und sogar für einige Damen, wie die holländische Darstellerin Manon die ihren Traktortraum wahr werden lässt: eine Fahrt mit dem Traktor von ihrer Wohnung zum Nordpol.