Bruno lange und Söhne

Brünno Long und Söhne

Die goldenen Zeiten im Orient So wird deutlich, wer in Gläserhütte das Kommando hat. Wenn du Gläser hörst, meinst du die Uhr. Die kleine südsächsische Stadt im Erzgebirge im Süden Dresdens ist auch heute noch ein Armenviertel. Doch von einem guten Ergebnis ist die Glashütter noch weit entfernt. Noch nicht. Ganz im Gegenteil: Ein einzelner Goldschmied in der Stadt, der keine Lange & Söhne betreibt; Boccie, Bruno Söhnle und Tuttima sind auf dem Zifferblatt, nicht mehr als 200 EUR.

Doch: Glashütte widersteht dem Zerfall. Unter den einfachen Dorffassaden werden 100.000 EUR Uhren montiert; die feinen Uhrmacher Lange & Söhne und der Gashütter Uhrmacherbetrieb, kurz GUB, erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 260 Mio EUR. Nur am Dorfausgang fliegen die grünen Flaggen der Uhrenfabrik Glashütte endlich vor einem blockigen weissen Haus, und ein wenig weiter steht auf einer Steinwand in schlichter Silberschrift: Lange.

Hinter ihnen befinden sich zwei längliche weisse Häuser mit hohem Fenster, die Lange & Söhne Manufaktur, die beste Anschrift der Stadt. Im Jahr 1990 eröffnete Walter Lange, damals 66, seine 1948 enteigneten Familienuhrenmanufaktur Lange & Söhne in Glashütte wieder. Ein feiner Uhrenhersteller aus Deutschland, das könnte der Erfolg auf dem Uhrenmarkt sein, war die Kalkulation von Lange und seinen Anlegern, der LMH-Gruppe, zu der auch die beiden schweizerischen Nobelmarken IWC und Jaeger Le Coultre zählen.

Bis dahin befand sich die dt. Luxusuhrenindustrie und das Wissen der deutschen Uhrenmanufaktur in Glashütte, seit der Jahrhundertmitte die Uhrmachermetropole Deutschlands, die in Gestalt des "VEB Glashütterbetrieb Uhren", auch kurz GUB genannt, überwintern konnte. Das DDR-Unternehmen hatte alle lokalen Uhrenhersteller integriert, auch das ehemalige Lange-Uhrwerk. 1990 veröffentlichte Lange eine Mitteilung im Verein GUB, einige wenige Uhrenhersteller nahmen Kontakt auf und wurden zur Weiterbildung an die Schwestergesellschaft IWC adressiert.

Bei 8000 EUR bekommen Sie keinen langen, bei mehreren 100 000 EUR schon. Mit 320 Mitarbeitern, mit steigender Tendenz, erwirtschaftet Lange & Söhne heute einen Jahresumsatz von über 180 MIO. Auch in Zukunft wird Lange "exklusiv und hochpreisig" sein. Natürlich wird Lange weiter wachsen. Aus dem Uhren-VEB ging 1994 die Produktion der Firma GUB, langjähriger Wettbewerber und zweitrangiger Hirsch in der Stadt, hervor, die von der Treuhand an westliche Anleger veräußert wurde.

Dort, wo Lange weiss trägt, sind es die blauen Smokings. Die GUB fertigt auch ihre 100.000 Euro-Uhren, und die GUB fertigt, wie Lange, weniger als 10.000 Uhren pro Jahr, erzielt aber weniger Umsätze, geschätzt 80 Mio. E. Schon ab 3500 EUR ist ein "Glashütte Original", wie die Marke GUB genannt wird, erhältlich, das den Verkauf fördert.

Laut GUB-Chef Frank Müller, 38, Arzt im Bereich des Marketings und nur seit fast sechs Jahren im Uhrengeschäft, davon drei Jahre mit seinem derzeitigen Konkurrenten Lange & Söhne, wird 2003 ein "äußerst erfolgreiches" Jahr mit zweistelligem Wachstum sein. Im Eck von Müllers Arbeitszimmer steht ein Karton mit einer übergroßen Maxi von der Firma Maxi, auf seiner Geschäftskarte steht "Member of the Swatch Group".

Für schätzungsweise 50 Mio. EUR ist der Mega-Uhrmacher vor drei Jahren in den Glashütter Zug gesprungen, worüber sich GUB-Chef Müller freut: Auch Swatch hätte gerne Lange & Söhne gehabt, aber sie zog es vor, für 1,8 Mrd. EUR an eine schönere Anschrift zu gehen, die Luxusgruppe Richard und LMH. Mit wem ist es besser, wer fertigt die besten Zeitmesser?

"In Glashütte kann jeder genug Geld erwirtschaften. Formal ist die GUB als Rechtsnachfolgerin des Verbandes tatsächlich auch die Nachfolgerin der originalen Lange & Sohn-Manufaktur. Die Glashütte gewinnt vom Duell: "Von da an geht es uns wirklich gut", sagt Frank Reichel, 60, seit 1990 CDU-Bürgermeister von Glashütte und wurde bis 2008 mit einer mehr als klaren Zweidrittelmehrheit von 73% wieder gewählt.

Der alteingesessene Glashütteer mit dem breitesten sächsischen Dialekt, war auch ausgebildeter Feinmechaniker, der selbst im Verein arbeitete. Jemand, der die Menschen kennen, der seine eigenen Bedürfnisse hat und diese auch erfüllen will, der aus Glashütte etwas machen will. Auf sein Zettelchen mit den Gewerbesteueraufkommen verweist Reichel: 1991 sammelte die Hansestadt 64.700 DM Gewerbesteuer, heute sind es 2,5 Mio. E. Die Gewerbesteuer wurde von der Hansestadt erhoben.

Glashütten verkaufen. Nicht nur Lange, GUB, Swatch und Richemont, sondern auch Unternehmen wie z. B. Müller und vor allem der Neuling namens Noomos haben dies erkannt. Sie verkauften zwischen 650 und 6000 EUR, produzierten 12 000 Exemplare und erwirtschafteten gut fünf Mio. EUR im Jahr. Auch das Unternehmen, das kürzlich den großen Durchbruch bei der Entwicklung der Sekundenbremse und das Jubiläumsdatum, über das Lange und GUB nur lachen können, gefeiert hat.

Der Nomose will mitmachen und hat hart daran gefeilt, "Glashütte" auf das Ziffernblatt setzen zu dürfen, was Umsatz bedeutet, aber nur diejenigen, die 50-prozentig die Uhr an ihrem Platz selbst herstellen, dürfen es tun. Alle anderen müssen eine Geldstrafe von 2500 EUR pro Teil bezahlen. Soeben hat sich der Künstler eine Uhr in der Dortmunder Uhrmacherei gekauft:

In der diagonal gegenüber dem Hauptsitz von Lange & Sons gelegenen alten Bahnhofsgebäude wird bald der Hauptsitz von Nomos. Aber eine Lange & Söhne braucht keine 20 s. Auch in Glashütte ist eindeutig, wer für die Leitung zuständig ist.