Zurück zu den Waffen und Kanonen: Das Kaliber bezeichnet in diesem Kontext vor allem die Munitionsgrösse, aber auch den Laufdurchmesser des (runden) Laufs, durch den die Schussabgabe erfolgt. Da Taschenuhrenwerke zu Anfang ihrer Entstehung nahezu immer eine runde Bauform hatten, machte die Bezeichnung Kaliber zur Bestimmung der Werkgröße durchaus sinnvoll - und immer noch sinnvoll.
Dieses Kaliber wird auch Kaliber des Uhrwerks bezeichnet und hat in der heutigen Zeit eine Doppelbedeutung: Zum einen bezeichnet es (noch) die Grösse oder den Durchmessern des entsprechenden Uhrwerks. Die Kennlinie wird in der Regel in historischer Länge wie "Linie" (eine Zeile entsprechen 2,2558 Millimeter) oder "Größe" (eine Grösse entsprechen 0,8466 Millimeter) wiedergegeben.
Die " ligne " kommt aus Frankreich, die " size " Angabe des Uhrwerkskalibers geht auf den Uhrenhersteller Aaron Lufkin Dennison (1812-1895) zurück, der als Begründer der US-Uhrmacherkunst angesehen wird. Mittlerweile wird der Ausdruck Kaliber jedoch hauptsächlich verwendet, um die Serie eines Uhrwerks mit seinem Hersteller-Code zu bezeichnen.
Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass ein und dieselbe Uhrenmanufaktur im Laufe der Zeit immer mehr verschiedene Werke mit gleichem Durchmesser produzierte. Die Schöpfungen erhalten so nach und nach auch (mehrstellige) Zahlen, mit denen bestimmte Bewegungen markiert und markiert werden. Seitdem ist das Kaliber eine Form von Symbol für die Bewegung.
Auch die Kaliber-Nummer hat eine sinnvolle Funktion: Ein Uhrenhersteller kann damit bei der jeweiligen Zeitanzeige die passenden Teile identifizieren oder bestimmen. Aufgrund der großen Zahl französischer Hersteller ist auch das französisch äquivalente Kaliber üblich. Alles bisher Beschriebene zeigt, dass das Kaliber nicht weniger ist als das Kernstück einer Uhr.
Doch trotz ihrer wesentlichen Bedeutung wird sie nur von Herstellern in den Hochpreissegmenten - wie Rolex, Emil, Omega SA, Glashütte Original oder A. Lange & Soehne - und einigen kleinen (und namhaften) Herstellern wie Lang & Heyne oder D. Dornblüth & Sohn selbst gebaut. Bei den meisten anderen Unternehmen werden die Kaliber aus einer handhabbaren Zahl von Bezugsquellen bezogen:
Swiss made"-Uhrwerke, wie sie zum Beispiel von den Swatch-Tochtergesellschaften ETA und Valljoux getragen werden, geniessen höchstes Renommee. Auch die japanischen Uhrenhersteller à la Citizen Miyota sind bei Uhrenliebhabern sehr gefragt. Hier wurde ein schweizerisches Präzisionsautomatikwerk mit einem speziellen "Chris-Benz-Tuning" versehen, wie es der Fabrikant selbst nannte.
Für die qualitätsrelevante Kennzeichnung eines Kalibrierkalibers ist außerdem interessant: In hochwertigen (kleinen) mechanischen Werken werden kostbare Edelsteine als Lagerstein für bewegte Bauteile eingesetzt. Kunststeine wie Rubine werden in heutigen Zeitmessern und deren Bewegungen eingesetzt. ETA SA wurde 1793 gegründet und ist ein schweizerischer Uhrenhersteller.
Die ETA beherrscht mit der oben genannten Herkunftsbezeichnung "Swiss-made" seit mehreren Jahren den mechanischen Kalibermarkt. Waljoux - Uhrwerke aus dem "Tal der Uhren" Wie die ETA ist Waljoux eine Tochtergesellschaft der Swatch Group. Gegründet wurde der schweizerische Uhrenhersteller 1901 von den Brüdern Charles und John Reymond. Im Jahre 1929 erfolgte mit dem Generationenwechsel - die Söhne Arnold und Marius von Reymond leiteten das Unternehmen - der bis heute gültige Namenswechsel: "Valjoux" ist die Abkürzung für "Vallée de Joux", das berühmte "Tal der Uhren" im schweizerischen Juragebirge, in dem mehrere Uhrenhersteller traditionsreich ansässig sind.
Schon frühzeitig hat sich das Unternehmen auf die Produktion von erstklassigen Chronographenwerken konzentriert. Die Kaliber der Hersteller werden heute in der Regel in Form von Kalibern des Typs Kaliber plus Nummer des Kalibers angezeigt. Ein bekanntestes und am meisten verwendetes Uhrwerk ist das Uhrwerk 7750 von Junkers Mountain Wave Project, das unter anderem im automatischen Chronographen eingebaut ist. Das 1959 von der 1918 gegründeten Gesellschaft Bürger gegründete Unternehmen ist auf die Produktion von herausragenden Uhrenkalibern ausgerichtet.
Heute ist das Unternehemen einer der grössten Hersteller von Quarzwerken und Mechanik. So ist das automatische Mechanikkaliber 8215 bekannt und wird von mehreren Uhrenherstellern, wie z.B. Festina, eingesetzt. Caliber oder Calibre ist einfach der anspruchsvolle Ausdruck für die Modellbezeichnung eines Uhrwerks. Egal ob handaufgezogen, automatisch oder quarzgesteuert: Jedes Uhrwerk hat seine eigene Kaliber-Nummer, obwohl der Terminus hauptsächlich mit technischen Armbanduhren in Zusammenhang gebracht wird.
Hochwertige Uhrkaliber werden von ETA und der Schweizer Firma Valjoux und der japanischen Firma Miyota hergestellt - Uhrwerke, die von vielen bekannten Uhrenmarken entweder rein oder einzeln verarbeitet werden!