Das Jahr 2016 war ein Jahr zum Nachdenken, auch in der schweizerischen Uhrmacherkunst. Der amerikanische Produzent von Fitnessarmbändern und intelligenten Uhren, hat in den vergangenen zwölf Jahren 75 Prozent an Börsenumsatz eingebüßt. In der Luxusklasse konnten die USA jedoch ebenso wenig Fuß fassend werden wie die Japaner.
Nach wie vor sind die schweizerischen Uhrenmanufakturen in der Lage, Stellen in Spezialbereichen wie individuelle Fitnessfunktionen oder präzise Navigationen zu vergeben. TAG Heuer wird im MÃ??rz an der Basler Messe ein völlig neues Werk prÃ?sentieren, das nicht mehr von einer traditionellen schweizerischen Hebelhemmung, wie es in Fachkreisen heiÃ?t, angetrieben wird. Omega und Breguet sind auch für Überaschungen bei der weiteren Entwicklung der Feinmechanik gut, wie diese beiden Hersteller in der Geschichte immer wieder unter Beweis gestellt haben.
Das Wichtigste: Niedrigere Uhrenpreise.... In der Uhrenindustrie täte man gut daran, den Reset-Knopf zu drükken. Die Tatsache, dass es ehemaligen Außenseitern wie der deutschen Marke Nomos in den letzten drei Jahren gelungen ist, den Absatz zu steigern, sollte den schweizerischen Produzenten das Nachdenken erschweren. Die Rezeptur der Nomos-Leute: zeitlose Gestaltung, große Unabhängigkeit und gute Verarbeitung, günstige Preisgestaltung (meist von ca. 1500 bis 4500 Franken) - und eine bestimmte Demut.
Bei Uhren, die vor allem zeigen und zeigen wollen, ist die Zeit wahrscheinlich zu Ende. Während der Uhrenmarkt im vergangenen Jahr verhalten war, kann dies bei den Klassikern nicht gesagt werden: Vintage-Uhren blühen, die Verkaufspreise steigen weiter. Nein, selbst für einen Chronographen von Heuer Autavia in Stahl mit dem weißen Zifferblatt "Jo-Siffert" von 1969 mussten 18125 Francs auf der Genfer Antiquorum-Auktion am 14. Oktober 2016 verkauft werden.
Noch vor gut zehn Jahren war dieses Model auf Uhrenbörsen für rund 1500 Francs erhältlich. Ein weniger begehrter Autavia Dato Steel (Ref. 7863) kostet bei der selben Versteigerung CHF 13125. Mit 18'750 Francs musste ein IWC-Aquatimer aus den ersten 70er Jahren deutlich über der Schätzung von 4'000 Francs liegen.
Ein Stahl-Chronograph aus den ersten siebziger Jahren (Compax "Nina Rindt") mit einem Werk vom Typ 72 hat für CHF 23750 den Zeiger gewechselt, mehr als das Doppelte des geschätzten Wertes. Die erste Omega-Maschine von 1964 (Ref. 105. 003) wurde für CHF 50000 verkauft, beinahe das 5-fache des Angebots.
Noch ein sehr originalgetreuer Chronograph von Cairelli, der in den 60er Jahren von Italiens Militärfliegern verwendet wurde, erreichte 20'000 Francs. Bei einer 1972er GMT (Ref. 1675), die einmal bei der Peruaner Air Force im Dienste stand, waren 37500 Francs ausstehend. Auf einem gut erhaltenem Stahl-Chronographen von 1948 (Ref. 130) stürzte der Schlag nur auf 125000 Francs (155000 inkl. Prämie).
6238, Pre-Daytona): Ein Kollektor bezahlte für diese Uhr CHF 305'000. Echte Uhren mit Instrumentencharakter, Zeitlosigkeit und hoher Wertigkeit sind sehr beliebt.