Die Mühle und Sohn fertigte Präzisionsmessinstrumente für die Uhrmacherei Glashütte und die Uhrmacherschule Glashütte. Die Mühle Glashütte war Teil des von Ferdinand Adolph Lange initiierten Verlagssystems Glashütte. Die Mühle war als Produzent von Zehntel, Zwanzigstel und Fünfzigstel, Mikrometern, Radabmessungen, Faserabmessungen, Auswuchtmaschinen und diversen Geräten gedacht. Seinen Söhnen Paul, Alfred und Max gelang es, die Vorgängerfirma der Mühle Glashütte nach dem Tode von Robert Mühle weiterzuführen und die Angebotspalette zu erweitern.
Horch, Maybach, BMW und DKW zählten zu den Abnehmern des Unternehmens, das sich 1920 mit zwei weiteren Firmen zu den Vereinigte Gläserne Rechenmaschinenfabrikanten, Tachometer- und feinmechanischen Werken Arthur Burkhardt & Cie. zusammenschloss - "Saxonia" Schumann & Cie. - Robert Mühle & Sohn. an. Erneut hatte die jetzige Gesellschaft Mühle Glashütte ihren Firmennamen geändert.
Nach der Produktion von Instrumenten für Kraftfahrzeuge der Bundeswehr im Zweiten Weltkrieg beginnt Hans Mühle, ein Sohn des Unternehmensgründers, Ende 1945 mit dem Wiederaufbauen. Für die im Umbau begriffene Uhrmacherei in Glashütte wurden unter dem Markennamen "Hans Mühle Glashütte" Druck- und Temperaturmeßgeräte sowie Lauf- und Hemmungsmechanismen gefertigt.
Im Jahre 1970 übernimmt sein Nachfolger Hans-Jürgen die Geschäftsführung des Privatunternehmens. Nach zwei Jahren wurde das Unternehmen Hans Mühle Glashütte nationalisiert und in die Vereinigung der beiden Unternehmen integriert. Hans-Jürgen Mühle verlässt 1994 das Unternehmen und führt das Familiengeschäft seiner Ahnen unter dem Firmennamen Mühle Glashütte GbR als eigenständiges Unternehmen fort.
Ursprünglich wurden nur Marine-Chronometer, Schiffszeitmesser und andere maritime Geräte wie Barometer oder Feuchtigkeitsmesser gefertigt, 1996 weitete die Mühle ihre Fertigung auf automatische Armbanduhren aus. Grundlage waren schweizerische Fabriken aus der Fertigung der Firmen ETA und Valleux. Im Jahr 2005 kam es zu einem juristischen Streit mit dem Uhrmacher Nomos in Glashütte. Fraglich war, ob die Arbeit an den Werken der so genannten "Glashütter Regel" entsprach und ob sich das Unternehmen weiterhin Mühle Gläser heißen durfte.
Danach müssen zumindest 50 vom Hundert der Mehrwert in der Glashütter Produktion erwirtschaftet werden. In dieser Klage wurde die Mühle zu einer Konventionalstrafe von 63 Mio. EUR wegen falscher Verwendung der Ursprungsbezeichnung "Glashütte" verklagt. Nach wie vor gibt es die traditionsreiche Marke Mühle-Glashütte. Alle seitdem verkauften Armbanduhren entsprechen den Voraussetzungen für die Ursprungsbezeichnung.
Mechanische Uhrwerke von Nestlé Mühle sind geprägt von einem einfachen Design und der Fokussierung auf die Kernaufgaben einer Uhr, d. h. die Zeit genau zu erfassen und auf den ersten Blick wiederzugeben. Bei allen Mühle Glashütter Uhrwerken kommen erprobte Werke bekannter Marken zum Einsatz. Zur Erzielung größtmöglicher Präzision sind die Taktgeber der Manufactur Mühle Gläser mit typischen Mühlenkomponenten ausstattet.
Mühle Glashütte stellt viele der für die Genauigkeit der Uhrwerke besonders bedeutenden Komponenten her, darunter die so genannte Spechthals-Verstellung zur Feineinstellung, den passenden Ausgleichshahn, die automatische Brücke, den Läufer mit seiner aufwändig genieteten Schwungmasse wie auch die Dreiviertelscheibe. Mühle Glashütte Modellreihe "Nautische Armbanduhren" zeichnet sich durch besonders hohe Widerstandsfähigkeit aus. Erinnert wird daran, dass bei der Gründung des Familienunternehmens im Jahr 1994 erstmals Schiffsinstrumente hergestellt wurden.
Ein Beispiel dafür ist die Mühle Seebataillon GMT, die höchste Ansprüche erfüllt. Das schlichte und schlichte Erscheinungsbild der Uhrenserie "Classic Timepieces" soll den bodenständigen Charakter der Firma Mühle Glashütte ausdrücken. Die Teutonia III Handaufzugsuhr ist ein Beispiel für die Armbanduhr dieser Reihe. Mit ihrer geriffelten Einfassung, dem klassisch geformten Ziffernblatt und den Breguetzeigern erinnern sie an das legendäre Taschenuhrendesign aus der Stadt.
Die Glashütte M29 Classic zeichnet sich hier aus, denn ihr Zifferblattdesign basiert auf der alten Zeigeruhr Model 29 von Robert Mühle. Mühle Glashütte produziert auch Sonderausgaben, wie den S.A.R. Anniversary-Timer, der an das zehnte Jubiläum des S.A.R. Rescue-Timers bei der Deutsche Gesellschaft zuhört.
Bei allen Uhren von Mühle Gläser ist es gelungen, klassisches Handwerk mit modernstem Stil zu verbinden.