Die Schweiz hat mit den von der Weltorganisation für geistiges Eigentum und der Welthandelsorganisation ausgearbeiteten Rechtsvorschriften, den Rechtsrahmen für den Kampf um echte "Swiss Made "-Uhren gelegt. Schließlich haben Produktpiraterie und Fälschung schon lange ihren Weg in den Markt gefunden. Eine Uhr, die mit dem Label "Swiss made" versehen werden soll, muss gewisse Anforderungen einhalten.
Obwohl einige im Inland gefertigte Teile eingesetzt werden können, dürfen sie nicht mehr als die Haelfte aller eingesetzten Bauteile einnehmen. In der Schweiz gibt es einige Herkunftsregionen, wie zum Beispiel die Banken- und Uhrmacherstadt Genf. "Dieses Etikett heißt "Genève" und ist ebenso wenig vor missbräuchlicher Verwendung gesichert wie das Etikett "Swiss made".
Die Uhr darf das Gütesiegel Genf nur führen, wenn sie den Anforderungen einer "Swiss Made "-Uhr genügt und zumindest ein Fertigungsschritt im Genfer Kantonsgebiet abgeschlossen ist. Renommierter ist jedoch der "Poinçon de Genève" (Genfer Briefmarke), der vom Bureau de contrôle facultatif des Montres Genevoises vergeben wird und in das "Laboratoire d'horlogerie et de microtechnique de Genève" eingliedert ist.
Die Uhr muss zum Beispiel im Genfer Bezirk gefertigt worden sein und jedes Werk muss numeriert sein. Auslandschweizerisch? Das kann eine im Inland gefertigte Uhr mit schweizerischem Element anzeigen. Jedoch ist es strengstens untersagt, eine solche Uhr als schweizerische Uhr zu bewerben. Der Schweizerische Uhrenverband beobachtet auch hier sehr aufmerksam die im Handel eingeführten Zeitmesser.
Nach Schätzungen der Stiftung der Haute Horlogerie (FH) werden pro Jahr 40 Mio. sogenannte schweizerische Armbanduhren produziert und als Plagiate auf den Handel gebracht. Natürlich leiden der schweizerische Uhrenmarkt und der gute Name hochwertiger Marken. Zur Bekämpfung von Produktpiraterie und Fälschung setzt die Fachhochschule und der Schweizerische Uhrenverband nicht nur auf legale Mittel, sondern startete 2009 auch eine Kampagne: Fake Watch is for Fake People.
Jedes Jahr im Frühling werden in der Schweiz zwei wichtige Weltmessen abgehalten: Die" BASELWORLD" ist die bedeutendste Weltausstellung für Zeitmesstechnik. Jährlich kommen über 100'000 Besucher aus allen Erdteilen nach Basel, um die neuesten Werke der Schmuckindustrie zu sichten. Zu den über 2000 ausstellenden Unternehmen, die die neuesten Tendenzen vorstellen, gehören alle wichtigen schweizerischen Hersteller.
Nach dem anschliessenden Autosalon ist der "Salon international de la Haute Horlogerie" die bedeutendste Fachmesse in der Stadt der Uhrmacher. Ausgewählten, besonders geladenen Besuchern und Profis stellen die namhaftesten Uhrenmanufakturen ihre hochwertigen Uhren vor. Zu sehen sind die Highlights der Uhrenkunst, die meist nur in begrenzter Stückzahl oder auch als Einzelstück produziert werden.