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Wie die US-Weltraumbehörde Nasa die Omega Powermaster für den Mondluftverkehr qualifiziert hat - und wo die Rolex- und Longines-Uhren in den Testläufen standen, erfährt man. In den 1960er Jahren war die Nasa auf der Suche nach extrem zuverlässigen Armbanduhren für ihr Raumfahrtprogramm - und 1964 unterwarf sie eine kleine Anzahl von Armbanduhren einem gründlichen Testverfahren.
Lediglich ein Exemplar bestand den Test. In meinem letzen Artikel über Chronometrien habe ich gezeigt, wie die Rolex Daytona zu einer Legende wurde. Am Anfang stehen die historisch bedeutsamen Modelle - der Uhrenhersteller Daytona nahm die Frontrahmen mit der gravierten Tachymeterskala: die Omega Speedmaster. Für die geplante Mondlandschaft hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa ein ausgefeiltes Prüfverfahren eingerichtet - und 1964 zehn Produzenten gebeten, sich als Lieferanten zu beworben.
Die Markenliste: Es ist also keinesfalls der Fall, dass die Nasa die Armbanduhren incognito in einem Uhrenladen in Houston (nahe Corrigan's) gekauft hat, wie an einigen Stellen berichtet wurde. Als staatliche Behörde war die Nasa gezwungen, eine formelle Aufforderung zur Angebotsabgabe zu erteilen und so genannte RFPs (Request for Proposals) von den Produzenten zu erhalten.
Aber von den zehn befragten Produzenten, darunter die amerikanischen (Elgin, Benrus, Hamilton, Bulova) und schweizerischen (Petros Protopapas, Direktor des Omega-Museums und im Besitz von entsprechenden Nasa-Dokumenten), beantworteten nur vier: Hamilton bot geprüfte Taschenuhrenmodelle, aber keine Armbandchronographen an. Das US-Markenimage wurde wegen Nichtbeachtung der Vorgaben ausgeschlossen und nahm an den anschließenden Prüfungen nicht teil.
Sie wurden nur von Omega, Longines und der Firma Brigitte Roberto ergänzt. Die Omega lieferte ihr damals gängiges Speedmaster-Modell (ST105. 003 von 1964), die Firma Rolux das so genannte Pre-Daytona-Modell, den Cosmographen-Chronographen (ref. 6238) mit dem Valjoux 72 Uhrwerk. Hier können wir das Dokumentieren der amtlichen Nasa-Verordnung vom 23. Dezember 1964 präsentieren. Es enthält zwölf Omega-Chronographen ohne Band zum Einheitspreis von genau 82,50 Dollars.
Zu diesem Zeitpunkt kostet eine Geschwindigkeitsmaschine mit Ledersamband in der Schweiz 415 Schweizerfranken. Zählt man die Teuerung seit 1964 hinzu, so ergibt sich heute ein Wert von rund 1500 Schweizer Franken aus dem Katalog (der Preis beträgt heute 4950 Schweizer Franken). Welche Aufgaben mussten die Taktgeber erfüllen können? Wenn eine Uhr jedoch im Weltraumvakuum der Sonneneinstrahlung aussetzt, kann die bloße Rotation des Armbandes einen Temperatursprung von über 100°C verursachen - wenn die Uhr einer ungefilterten Sonneneinstrahlung aussetzt und in Dunkelheit übergeht.
Das menschenfeindliche und unwirtliche Mondklima: Die Temperatur schwankt zwischen Minus 150 und über 100 Grad und mehr. Deshalb hat James Ragan von den Taktgebern eine ganze Menge verlangt. Sie sollten eine Stopp-Funktion haben, gut lesbar und amagnetisch sein. Während der Testphase wurden die Armbanduhren zwei Tage lang 71 bis 93 °C und danach schockgekühlt auf -18 C eingesetzt.
Danach begaben sie sich in eine Vakuumkammer, die auf 93° Celsius erwärmt wurde. Daraufhin erfolgte ein Versuch, bei dem die Armbanduhren zunächst auf 70°C erwärmt und anschließend gleich auf 18°C eingefroren wurden - fünfzehn Mal in Folge. Hätten die Laufschriften diesen Vorgang überlebt, wurden sie mit einer Stärke von 40 g (1 g = Schwerkraftbeschleunigung oder Normalbeschleunigung ) - aus sechs verschiedenen Himmelsrichtungen - getroffen.