Man könnte tausend Beispiele anführen, die Auswahl an Uhren und der Ideenreichtum der Uhrenhersteller war unerschöpflich. In den Blütezeiten zwischen 1800 und 1850 wurde bei der Fertigung von Schwarzwälder Uhren fast nichts ausgelassen. Auch heute noch findet man Uhren aus dem Schwarzwald in St. Petersburg in Russland auf Antiquitätenmärkten oder in Läden.
Man rechnet, dass zwischen 1800 und 1850 etwa 15 Mio. Uhren im Schwarzwald produziert wurden, das war ein knappes Prozent aller Uhren in Europa. Hauptverkaufsländer waren jedoch vor allem England und Frankreich. Schon heute werden große Teile der damals nach Frankreich ausgeführten Uhren als Sammelstücke an den Herstellungsort "im Schwarzwald" zurückgegeben.
In den Unterlagen der Uhrenbranche im Schwarzwald werden immer wieder Benediktiner Pater STEYER aus dem Stift St. Peter oder andere Biografen erwähnt, die für ihre Diplomarbeit oder aus Eigeninteresse die Entstehung der Branche, vor allem der Uhrenbranche im Schwarzwald, untersucht haben, so auch Pater Markus F. Jäck, der von 1804 bis 1808 als Priester im Uhrendorf Gütenbach arbeitete.
Ab 1850 wurde eine neue Technologie entwickelt und auch auf den Zifferblättern wurden ab 1850 Decals oder Lithografien eingesetzt. Die Uhren wurden in einzelnen Teilen nach Europa und Amerika verschickt. Zeichen, Uhrwerke, Klingeln und Hängel wurden separat verschifft und zugleich waren bis 1900 in ganz Europa Armbanduhrenträger in Bewegung.
In dem Haupteinkaufsland Frankreich machte der Schwarzwälder Uhrenhersteller Contoiseuhr einen starken Wettbewerb. Mehr als 200.000 Uhren wurden in ihrer Glanzzeit um 1850 nach Frankreich mitgebracht. Der Schwarzwald war sehr preiswert, da viele Bauteile aus dem Werkstoff Holzwerkstoff gefertigt waren und der Werkstoff Holzwerkstoff wenig Geld einbrachte. Der Comtoise war, wie bereits oben beschrieben, aus Stahl gefertigt und damit präziser als die schlichte Schwarzwälder Uhr.
Ideenreichtum, Sorgfalt und Können konnten sich lange Zeit mit Frankreichs Uhren messen. Die Entwicklung des Marktes und der Stückzahl wurde weiter vorangeschritten und es entstehen Unternehmen mit Schnitzkunst, Drechslereien, Schlossereien und Uhrenherstellern, die in großer Zahl Uhren produzieren und exportieren. oder die Lenzkircher Uhrenfirma "A. G.U.L." und viele andere im ganzen Schwarzwald.