B uhr lange und Söhne

Die B-Uhr lang und die Söhne

Seltene Version mit Zentralsekunde und massivem Silbergehäuse. A. lange & Sons B-Uhr auf/ab.

Wie eine B-Uhr Kal. 48 von A. Lange & Söhne das leistet.

In Hamburg reichte der Meisteruhrmacher Georg Garbe im Jahr 1952 seine regulierte Marinebeobachtungsuhr 48 von A. Lange & Söhne Glashütte, Nr. 200 259, beim Deutsch-Hydrografischen Hochschulinstitut in Hamburg für den üblichen 60-Tage-Großtest für Präzisionsbeobachtungsuhren ein. Seit den Tests, die vom 19. Oktober 1952 bis 19. Jänner 1953 vom Dt. Hydrografischen Hochschulinstitut (1945-1990) durchgeführt wurden, haben die ehemalige Deutsche SEWARTE Hamburg (1875-1945) und das heutige BSH außerordentlich gute Resultate vorzuweisen.

E. Die Firma Lange (Hamburg) hat sich im Konsens mit dem Uhrenmeister und dem Ölfabrikanten Alfred Brändel aus Hamburg-Bergedorf entschieden, das Verfahren eines solchen Tests und die Bestimmung der Testergebnisse im Detail anhand des folgenden Prüfplans zu erörtern.

Bei jeder Untersuchung einer Präzisionsbeobachtungsuhr sind die Abschnitte a), b) und c) auszufüllen, während die unter den Buchstaben d) und e) oder die unter () bezeichneten Untersuchungen nur auf ausdrücklichen Antrag des Absenders durchgeführt werden dürfen. Bei den unter b und d erwähnten Temperaturtests ist zu beachten, dass das Deutsche Hydrographische Hochschulinstitut diese Tests immer in der Position "Top-Klasse" durchführt.

Allerdings ist es durchaus plausibel, dass Armbanduhren, die in der lupenreinen Temperaturmessung mit Zo arbeiten können, bei gleichbleibenden Werten in Bo's Position deutlich stärkere Ratenunterschiede aufzeigen. Bekanntermaßen ist dies darauf zurückzuführen, dass Schwerpunktsfehler der Waage durch Exzenterreifen, Exzenterschweißung des Metalls oder Blaslöcher in der Schweißnaht in den waagerechten Positionen nicht auftreten, während diese Fehler in der senkrechten Position, d.h. während der Untersuchung in Bo, unmittelbar und ausschlaggebend auffallen.

Dies sowie die Überprüfung der Waagen in Lagen Bu, die auch nicht von anderen Sternwarten durchgeführt wird, sondern immer vom DHR durchgeführt wird und damit die Durchführung der DRS erheblich schwieriger macht als die der Auslandsprüfungen, ist bei einem Abgleich der Grenzwerte der ausländischen Prüfinstitute mit denen des DHR besonders zu berücksichtigen.

In der folgenden Übersicht ist nun der Ablauf des Gesamtaudits in einer besonders übersichtlichen Form für diese Publikation dargestellt. Die dritte Säule stellt für jeden der in der ersten Kolonne angegebenen Tage den Zustand der Uhr gegen die korrekte Zeit dar - in astronomischer Hinsicht bestimmt und durch Quarz-Uhren erhalten -, wenn ein Abgleich nach dem Prüfverfahren vorgesehen ist.

Die zweite Kolonne zeigt die Position und Prüflingstemperatur als Prüfbedingungen vor und nach dem Abgleich an, wenn sich eine dieser Daten verändert. So können Sie an dieser zweiten Kolonne das komplette Prüfungsschema leicht wiedererkennen. Beim Gangvariationstest während der ersten 21 Tage gibt die vierte Kolonne die Tagesgangzahl als Unterschied der Tageszustände an, die fünfte Kolonne die Differenzen der Tagesgangzahl, d.h. die Gangwechsel oder Schwankungen, und die sechste Kolonne gibt letztendlich die Felder dieser Gangwechsel an.

Beim Berechnen des thermischen Fehlers - +35°C - in der Bo _ wbo-Position - wird der Mittelwert der letzen drei Tagesgänge des Gangwechselversuchs für den durchschnittlichen Tagesgang in Böe bei +20°C verwendet, der aus Zeitgründen vorab ermittelt werden muss. Abschließend wurde zum Zwecke des vollständigen Verstehens noch die selbe Kalkulation für die Zo-Situation durchgeführt:

Auf dem Prüfzeugnis, dessen Vorder- und Rückseite auch unten dargestellt ist, sind die so bestimmten und in der letzen Kolonne aufgezeichneten Prüfsummen zu sehen. Das vorgelegte B-Uhrenkaliber 48 erreichte mit seiner außerordentlichen Gangleistung nicht nur im Praxistest die Höchstklasse, die Spezialklasse, sondern erzielte auch in den nachfolgenden Sondertests erstaunlich gute Leistungsergebnisse.

Mit diesem außergewöhnlichen Testergebnis, das 1953 in der Jahrzehnte langen Testerfahrung der früheren Deutsche SEWARTE Hamburg und des früheren DRGH Hamburg beispiellos ist, wird nicht nur eine hervorragende Niederschlagsleistung, sondern auch die bis dato noch nicht erreichte Güte und Zusammensetzung des eingesetzten Öls nachgewiesen. Dr. E. Lange notiert zu diesem Thema: Er beobachtete und veränderte im darauffolgenden kryogenen Test kaum die Getriebeabhängigkeit von der Umgebungstemperatur auf - 10°C, um erst bei - 62,5°C zum Stehen zu kommen, und wir stellen abschließend fest, dass nach Abschluss des Tests eine Inspektion der Schmierpunkte nach etwa fünf Monaten Betriebsdauer keinen Materialangriff und nicht die kleinste Änderung im Öl ergab.

Bei dem vorstehend beschriebenen Test, der große Teile der Temperaturskala abdeckte, musste ein Öl benötigt werden, das unter normalen Bedingungen die höchste Genauigkeit garantiert, aber bei sehr niedrigen Außentemperaturen nicht so viskos wird, dass das Getriebe in unerträglichem Ausmaß beeinträchtigt wird oder die Uhr vorzeitig stoppt.

Das außerordentlich gute Kältemittelverhalten dieses Öls, das sich hier nicht nur in einem besonders niedrigen Pourpoint, sondern vor allem in einer hinreichenden Kaltviskosität ausdrückt, hat offensichtlich wesentlich zum Gelingen dieses Tests beigetragen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass es sich um ein sehr gutes Kältemittelverhalten handelt.