Man munkelt, dass zwei Wochen vor dem Festakt die Telefonleitung in der Wempe-Zentrale in Hamburg bereits heiss war. Sie hatten auf einmal eine Vorbestellung für ein Model, das nicht einmal im Geschäft war. Es begann die Suche nach der wichtigsten Uhr des bekannten Herstellers aus Genf. Das, was der sympathische Gentleman dann am Handy in München erklärt, ist wohl das Bizarrste, was die Sammler-Anekdoten nicht gerade der armen Industrie zu verdanken haben:
Danach hätte Wempe schon vor der Präsentation Aufträge für die kommenden drei Jahre im Hause gehabt. Wie verhält sich der erste Rolex-Händler in Deutschland, wenn seine bedeutendste Handelsmarke das begehrte Exemplar artifiziell reduziert? Künftig wollten sie keine Warteschlange wie beim Vorgängermodell mehr führen. Laut der Verkäuferin führt dies nur zu enttäuschten Käufern.
Insider zufolge gab es noch Abnehmer auf der bisherigen Kundenliste, die schon lange bevor das Vorgängermodell, das nun ausläuft, 1998 eingeführt wurde! Die Presseabteilung wird Sie jedoch darüber informieren, dass zur Zeit keine Pressearbeiten am Model durchgeführt werden.
Bisher ist nur bekannt, dass jeder Lizenznehmer zurzeit vier Exemplare erhält: zwei mit einer schwarzen und zwei mit einer weißen Blende. Deshalb hat sich Wempe für einen Radikalschnitt entschieden. Die neuen Armbanduhren machen die bisherigen Warteschlangen überflüssig, weil sie eine neue Vorgabe sind. Vielleicht hat Wempe die Auftragsdateien ohne Gewissensbisse weggeschmissen.
Und wie werden die grössten Konzessionärinnen Deutschlands, nämlich die Firmen Winzer und Bucher, künftig ihre Aufträge abwickeln? Nach telefonischen Anfragen bei der Firma in München wird dies unter keinen Umständen geschehen. Wahrscheinlich würden sich die 15 Vertriebsmitarbeiter für jedes einzelne Model, das die Läden erreichen würde, zusammenfinden und den zufriedenen Käufer ansiedeln. Damit hat der erste dt. Käufer der neuen Armbanduhr aus Stahl sicherlich nicht seinen ersten Chronografen in der Wienerstraße mitgenommen.
Die Rarität dieses Modells macht den Rummel aus. Aber woher kommt die ganze Begeisterung über dieses Vorbild? Der Hollywood-Schauspieler und Hobby-Rennfahrer Paul Newman hat in den frühen 1970er Jahren eine Uhr von der Strecke getragen, die er diesem Model seinen Titel gab. Ein unbekannter Anbieter bezahlte 2,4 Mio. EUR für die teurere Rolex aller Zeiten mit dem Hinweis 4113.
Dabei handelt es sich nicht um einen hochkomplizierten Mechaniker, sondern um ein Modell aus Stahl mit Handaufzug von 1942 Der erste Stahl-Chronograph der Manufaktur Genf wurde 1939 in einem wasserfesten Oyster-Gehäuse präsentiert. Wenn Sie also eine Uhr mit Wertsteigerung suchen, ist Daytona die richtige Uhr für Sie. "Mit der Daytona, die seit 1963 als "Kosmograph" existiert und 1965 auf Wunsch der US-Händler den Spitznamen Daytona auf dem Ziffernblatt trägt, ist sie daher vergleichbar mit jenen Erzeugnissen, die bereits seit längerer Zeit auf dem Handel erhältlich sind:
Vor fünf Jahren, an der Baselworld 2011, präsentierte das Unternehmen aus Genf die erste Daytona mit dem beliebten Rahmen aus dem schwarzem Keramikwerkstoff CERATCHROM. Das gebrauchte Exemplar ist im Netz ab ca. EUR 1.000,- erhältlich, jedoch nicht mit einem massiven Goldarmband, sondern mit einem Lederarmband. Wem die neue Stahl-Variante (Profis durchsuchen natürlich die mit Weißblech!) momentan absolut wichtig ist, der wird nicht mit den bewährten elf. 300 EUR kommen.
Du willst also doch lieber das Vorgängermodell? Die von Rolex selbst gefertigte antimagnetische Schraubenfeder aus einer Niob-Zirkonium-Legierung, die über eine vertikale Kopplung verfügt, hat hervorragende Stoßfestigkeitseigenschaften. Der Wertzuwachs sollte auch für diese Uhr gewährleistet sein, da Rolex seit dem Wiederaufleben der mechanischen Uhr in den frühen 90er Jahren seine Knappheitsstrategie kontinuierlich verfolgt.
Seit 1952 betreut Rolex den gleichnamigen Rundkurs von Daytona Beach und verleiht jedem 24-Stunden-Rennfahrer einen Tagessieger mit einem "Winner" auf dem Gehäuserückseiten. Rennpilot Scott Prätt, der mit seinem fünften Erfolg auf dieser Bahn im Jahr 2013 den 20 Jahre alten Weltrekord der Rennsport-Legende Hurley Haywood aufgestellt hat, hat bereits eine Hand voll Modelle herumliegen.
Er soll am Rande der Strecke gesagt haben: "Am Ende dreht sich alles um die Uhr, jeder will sie haben " Bei Rolex in Genf gibt es keine Zeitkrise.