Wofür steht "200 m Wassersäule"? Einst wasserfest - immer wasserfest? Sind meine Armbanduhren wetterfest - und wenn ja, was macht sie aus? Bei den technischen Daten für Armbanduhren ist das recht verwirrend: Denn 30 m Wasserdichtigkeit heißt nicht, dass ich mit meiner Uhr bis auf 30 m abtauchen kann.
Aus den Angaben des Herstellers auf den Uhren, die manchmal in Metern, Füßen oder Balken angegeben werden, lässt sich daher nicht sofort die aktuelle Tiefe ablesen, die eine mechanische Uhr unbeschadet überstehen kann. Die " wasserdichte " Uhr ist nie vollständig versiegelt, sondern je nach Ausführung und definiertem Testverfahren mehr oder weniger gegen das Eindringen von Wasser gesichert.
Im alltäglichen Gebrauch kann also bei unsachgemässer Aufbereitung der Uhr durchsickern, z.B. wenn sie zu lange im Aquarium bleibt oder einem zu hohen Druck unterworfen wird. Manch eine Uhr ist nur spritzwassergeschützt, d.h. sie kann einige wenige Augenblicke in einer Wasserlache überleben. So kann auch bei unsachgemäßem Umgang mit der Uhr durchdringen.
Ähnlich wie im Alltag reguliert das DIN die Vorschriften zur Wasserdichtigkeit und die Auflagen für Tauchuhren. Obwohl die DIN-Norm die Wasserdichtigkeit von Armbanduhren festlegt, erlaubt sie keinen unmittelbaren Hinweis darauf, wie weit ich mit meiner Uhr eintauchen kann. Weil es der natürliche Gegner der Uhr ist.
Was die DIN-Norm und die Druckvorgaben bedeutet und gegen welche Risiken auch wasserdichte Uhren nicht immun sind, wird in diesem Beitrag klar. Zur Sicherstellung der Wasserdichtigkeit für gewisse Ansprüche gibt es jedoch Sonderkonstruktionen mit integrierten Abdichtungen. Besonders beim Springen ins Meer und beim Baden kann sich kurzzeitig ein größerer Staudruck auf den Dichtringen bilden als der gesicherte Abdichtungsdruck.
Insbesondere sind solche Armbanduhren bedroht, die nach längerer Sonneneinstrahlung durch einen Wassersprung stark abkühlen. Durch den Anpressdruck beim Aufprall auf die Wasserfläche in Verbindung mit dem durch die Kühlung verursachten negativen Luftdruck kann es zu einer schnelleren Beschädigung kommen. Wofür steht "200 m Wassersäule"? Diese Armbanduhr widersteht dem Luftdruck in einer Wassertiefe von 200 m, also 20 mbar.
Die Uhr wird nach DIN 8306 für eine weitere Zeitdauer von einer vollen Stunde aufgedrückt. Die Uhr muss dann noch eine weitere Std. einem um 25 Prozentpunkte erhöhten Luftdruck (entsprechend einer Wassertiefe von 250 Metern) aushalten. Bei einer Uhr ab 20bar Druckwiderstand, der in etwa den Druckbedingungen in 200m Wassertiefe entsprechen würde, kann man sorglos abtauchen.
Ein 20-bar-Druckgussgehäuse sollte dem Absprung ins Meer und starken Bewegungen bei der Haifischflucht standhalten. Einst wasserfest - immer wasserfest? Die Wasserdichtigkeit ist kein dauerhaftes Merkmal: Wie lange eine wasserdichte Uhr beständig ist, kann nicht flächendeckend angegeben werden. Das Statement zur Wasserdichtigkeit ist immer nur eine Schnappschuss zum Testzeitpunkt.
Wenn Sie die Wasserdichtigkeit Ihrer Uhr schätzen, sollten Sie sie einmal im Jahr prüfen und ggf. die Dichtung auswechseln. Der Anspruch an eine Taucheruhr geht viel weiter. Der Taucheruhrenstandard in der Norm 8306 schreibt unter anderem vor, wie lange eine Uhr einem Wasserdruck in einer gewissen Tiefe aushält. Außerdem wird geregelt, dass Tauchuhren eine Vorrichtung zur Vorauswahl einer gewissen Zeit haben müssen, z.B. einen Skalen-Einstellring (Drehlünette), der gegen Verstellung zu sichern ist.
Der Standard schreibt weiterhin vor, dass die Uhr sowohl bei Dunkelheit als auch bei Dunkelheit aus einer Entfernung von 25 Zentimetern lesbar sein muss. Die Zeit, die drehbare Lünette, also die bereits im Meer verstrichene Zeit, und der Lauf der Uhr müssen auf einen Blick erkennbar sein. Die folgenden 13 Prüfpunkte sind für Tauchuhren nach EN 8306 geprüft:
Entsprechen die Armbanduhren diesen Voraussetzungen, können sie mit dem Begriff Taucheruhr in Zusammenhang mit der beabsichtigten Tiefe in m bezeichnet werden. Es dürfen auch nur ganze 100 Zählerwerte eingegeben werden. Eine Uhr, die zum Baden und für das Tauchsport benutzt wird, sollte wie alle Armbanduhren mit Vorsicht gehandhabt und aufbewahrt werden, wenn sie nicht benutzt wird.
Nachdem Sie im Seewasser geschwommen sind: Uhr mit klarem Wasser abspülen.