Erste Digitaluhr

Die erste Digitaluhr

Er war wahrscheinlich der erste in Deutschland, der diesen Luxus realisiert hat. Digitale Uhren mit Geschichte Bei der Verlosung des Karnevalskindertreffens 1984, einem Werbemittel der lokalen Sparbank, habe ich meinen ersten Digitalfilm gewonnen. Die erste Digitaluhr: keine Hände! Als" Knight Rider" kurze Zeit später zum Vormittagsgespräch auf dem Schulhof wurde, sahen wir digital zu, wie sich die Jungen bestätigten. Das quadratische Display war ein Zeitzeichen, es stand für Fortschritte, Massenproduktion - und Schrott.

Als ich meinen Preis um mein linkes Armband gebunden hatte, war lange Zeit klar: der Erfolg des Rechners über das Werk, die Halbleitertechnologie über die Präzision. Sie ist ein Kunstwerk, das den tiefgreifenden Wandel einer ganzen Branche darstellt, den Wandel von der analogen zur digitalen Uhr in einem der traditionsreichsten Technikgeräte der Welt.

Seit dem Mittelalter gibt es zudem Mechanikuhren mit Getriebe, die im Lauf der Jahrzehnte immer genauer und kleiner wurden, bis sie endlich ins Armband einpassten. Doch die Historie der Digitaluhr ist die der Quarzuhr. Doch als erste kamen die Japans auf den Markt. Jetzt sind es die ersten. Zur Weihnachtszeit 1969 kam der "35SQ Astron" von Seiko in die Läden.

Bereits bei den Spiele in Tokio 1964 hatte ein Quarzherz von Seiko in der amtlichen Uhrgeschwungen. Die Quarzuhren der 60er Jahre sehen äußerlich noch aus wie die 50er Jahre, sie tragen Hände und Zeigefinger. Der Hamilton Watch Company (HWC, später Time Computers Inc.) aus Pennsylvania ist es erstmals gelungen, Quarztechnologie und eine zukunftsweisende Darstellung von lichtemittierenden Diodensegmenten zu kombinieren.

Ihr " Pulsare " von 1972 war die erste digitale Quarzuhr der Welt. Diese Uhr ist die erste der ersten. "Die " Business Week " kündigte im Jänner 1977 endlich an: "The $20 Digital Watch Arrives a Year Early" - und schon im Monat März kostet sie nur halb so viel wie 25 l frische Milch oder gut zweieinhalb Kilo Rindfleischsteak.

Die Digitaluhr wurde nur ein gutes halbes Jahrhundert nach ihrer Einführung zum Sinnbild der billigen Uhr. Doch auch die Schweiz und Japan, die großen Mächte der tickenden Präzisionsmechanik, wurden vom digitalen Boom überrascht. Der Seiko-Topmanager Yukio Asano hat den Spott weitergegeben, dass die USA einfach "digital verrückt" seien. Bereits 1975 wurden 3,5 Mio. digitale Uhren hergestellt.

Dies war schon vor der vielleicht ausschlaggebenden Innovation: Die Produzenten verbieten die leistungshungrigen rot leuchtenden Figuren zugunsten der von mir bewunderten dunklen Displays meiner ersten Digitaluhr. Jetzt beginnt die Digitaluhr ihre Laufbahn als preiswertes Werbemittel. Formular vor der eigentlichen Aufgabe, dies trifft sicherlich nicht auf alle digitalen Uhren zu. Casios "G-Shock"-Serie ist immer noch ein voller Hit bei Menschen, die so viel wie möglich an ihren Handgelenken haben wollen - ein anachronistischer Trend im Handy- und Laptop-Zeitalter.

Derjenige, der eine Uhr mit Stopp-Funktion am Arm getragen hat, war der King auf dem Pausenhof. Im Rüstungswettlauf der Uhrenmanufakturen hatten skurrile Merkmale am Arm als Unique Selling Point in der Hierarchie der Schulhöfe eine maximale Halbwertzeit von zwei Wochen. in der Vergangenheit. Bald lautete der Satz: "Zeig mir deine Digitalkamera und ich sag dir, wer du bist.

"Nerds machte eine Aussage über Armbanduhren mit Adress- und Datumsspeicher oder empfahl sich für den Nobelpreis in Physik mit einem Miniatur-Taschenrechner am Handgelenk. Sogar einen Rhythmus-Computer hat der Japaner in seine " Trommeluhr " gepackt. Die erste Digitaluhr, die auf ihrem Flüssigkristall-Bildschirm Bilder anzeigt - sofern der Besitzer eine nicht gerade zierliche Box mit Empfangs-Elektronik um den Kopf hängt.

Die Digitaluhr war nur als Unterscheidungsmerkmal im Negativsinne geeignet. Weil zu einem bestimmten Zeitpunkt nur die Physik-Nerds die Weltzeitschaltuhr, den Höhenmeter und den integrierten Pocket-Rechner am Arm bräuchten. Digitale Uhren sehen auf einmal veraltet aus. Der beste Hinweis: Betrachtet man die Abonnementprämien von Tageszeitungen und Zeitschriften - das chronografische Werbegeschenk der heutigen Zeit - so kann man überall Hände und Ziffernblätter sehen, aber keine digitalen Anzeigen mehr.

Heute wird die Kühle jener Tage wohl nur noch von Sammlern geschoren, die auf der Suche nach "Pulsar" oder den Armbanduhren von Litronix, Texas Instruments, Casio und Co. bei Ibay, auf Tauschbörsen und in Tauschkreisen sind. Das Digitale ist für alle anderen schon lange banale geworden.