der deutschen Uhr. Im Markenporträt ein Zeitgeschichtenstück im Markenporträt
Mit dem Unternehmensslogan "Junghans - die deutsche Uhr" setzt der Uhrmacher das Gütesiegel "Made in Germany" um. Zu Recht, denn das Untenehmen blickt auf mehr als 150 Jahre (teilweise bewegte) deutsche Uhrmacherkunst zurück. Begeben Sie sich mit uns auf eine kleine Reise durch die Historie von Junghans: Im April 1861 gründeten Erhard Jungans (....nach dem 2008 eine eigene Uhrenkollektion getauft wurde) und sein Schwäger die Fa. Zeller & Jungghans, die Uhrenkomponenten anfertigte.
Nur zwei Jahre später wird das Logo in die heute noch geltende 8-zackige Version überführt, das ursprüngliche J wird durch den Schriftzug Junghans erweitert. Die Junghans ist die weltgrößte Uhrenmanufaktur und fertigt in Schramberg, Rottenburg, Schwänningen, Düsseldorf, Lauterbach, Ebensee, Venedig und Paris. 1908 wird der Geschäftsbereich für Haushaltsuhren gegründet; zu diesem Zeitraum werden auch die ersten Automobiluhren hergestellt, und zwei Jahre später werden die ersten Handtaschenuhren hergestellt.
Im Jahre 1917 begann der Bau des typischen, terrassenförmigen Betriebsgebäudes, das am Abhang des größten Teils des Fabrikgeländes errichtet wird. Das 1918 fertig gestellte Reihenhaus wird zum Markenzeichen der Firma J. H. Schramberger Uhrmacherkunst. Junghans baute in den 1930er Jahren seine ersten selbst gebauten und gefertigten Uhrwerke in eine Armbanduhr ein. Das schönste Werk, J80/2 genannt, ist bereits mit Genfstreifen geschmückt und wird zum Herz der Uhr "Meister".
Im Jahr 1946 präsentierte die Firma Junghan die Entwürfe für den ersten Chronographen mit Handaufzug Kaliber J88, Steuerrad und Breguet-Spirale. Die Planungen werden von der Firma Jungheinrich eingereicht und erhalten den Auftrag. Im Jahr 1951 ist die Firma Junghans größter Chronometer-Hersteller in Deutschland und 1956 (nach Rolex und Omega) der drittgrösste der Welt. 1956 erwirbt die Firma die Mehrheitsbeteiligung.
Das in unterschiedlichen Ausführungen gefertigte Uhrwerk ist mit seiner weiter entwickelten Schraubunruh und Feineinstellung nach wie vor eines der wichtigsten in Deutschland gefertigten Chronometerwerke. Junghans hat Max Bill, der nicht nur Künstler und Architekten, sondern auch ein bekannter Produktentwickler ist, damit beauftragt, ein Alltagsobjekt wie eine Küche zu entwerfen.
Diese Kooperation führte zu einer Erfolgsstory für Junghans: Ab 1961 entwarf Max Bill die typisch puristisch anmutenden Uhren der nach ihm genannten Linie (max bill by junghans), die heute als Design-Klassiker angesehen werden. 70er Jahre fällt die Zeit der Quarz-Uhr auch bei Junghan.
Bereits seit 1967 arbeiteten die Bauherren an einem Quarz-Modell, nun war die Zeit für die Vorserien der ersten Quarzuhr gekommen. 1972 fanden in München die Olymischen Meisterschaften statt, und Junghans setzte als offizielle Uhr neue Ma? Zusammen mit den ersten hundertstelsekundengenauen Farbfotos macht sich Junghans einen guten Ruf als Uhrmacher bei sportlichen Wettkämpfen.
Im Jahr 1990 hat die Firma Junian die Funktechnik so weit verkleinert, dass sie in eine Uhr integriert werden kann. Als erste Funkuhr der Welt folgte 1993 ein neuer Entwicklungsschritt in der Funktechnik: Im Frühling 1992 präsentierte Jungheinrich einen Prototyp, der seine Kraft aus der Sonnenenergie schöpft und mit dem Radiosignal immer den richtigen Zeitpunkt anzeigte.
Die Uhr erhält nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch in Nordamerika und Asien Radiowellen mit dem Zeitzeichen. Es wird die ausschließliche Mechaniklinie "Erhard Junghans" geschaffen. Die Diehl-Gruppe, der frühere Inhaber, hat sich auf ihr Stammgeschäft fokussiert und veräußert Junghans im Jahr 2000 an die Egana-Gruppe. Mit dem Eintreten der wirtschaftlichen Verwerfungen im Jahr 2008 und dem Konkurs wegen Überverschuldung standen auch die restlichen 120 Junghans-Mitarbeiter kurz vor dem Aussterben.
Schliesslich befindet er sich im ehrenamtlichen Bürger und Gründer Hans-Jochen Steim aus Schramberg, der zusammen mit seinem neuen Besitzer Jean-Claude Jörg Schramberg ab Feber 2009 eine neue berufliche Perspektive ermöglichen wird. Das mittlerweile weltweit agierende Traditionsunternehmen wurde von seinem Grossvater als Produktionsbetrieb für Spannfedern für die Schwarzwalduhrenindustrie und als Lieferant für die Firma Junghans begründet.
Es erinnert an die bereits 1936 unter dem gleichen Markennamen vorgestellten Modelle mit selbstgebauten und gefertigten Uhrwerken des Typs J 80. ý Zum Jubiläum wird auch das Uhrenmuseum Junghans erýffnet. Junghans erzielte fünf Jahre nach der Zahlungsunfähigkeit erstmalig wieder einen deutlichen Überschuss. Erschüttert und aufgewühlt - so könnte man die wechselvolle Geschichte von Junghans beschreiben.
Nicht eine Wiederauferstehung "wie Phoenix aus der Asche", sondern Sorgfalt, Einsatz und Innovationen machen die Firma wieder zu einem weltweit tätigen und erfolgreiche Uhrenindustrie. Schon früh wurde festgestellt, dass Erzeugnisse aus Deutschland wieder geschätzt und im Auslande nachgefragt wurden. Der Firmenname wurde daher mit dem Motto "The German Watch" bei der Neugründung des Unternehmens im Jahr 2009 ergänzt.
Junghans hat für (fast) jeden Uhrenfreund ein geeignetes Model, von Quarz- über Funk- und Sonnenuhren bis hin zu Mechanikuhren. Die Meistermodelle spiegeln nach wie vor die große Uhrmacherkompetenz und das unverwechselbare Erscheinungsbild von Junghans wider, die der Traditions-Marke ihren unverwechselbaren Charme gibt. "Erst wenn die Proportionen der Zifferblätter harmonieren, wird eine attraktive Uhr geschaffen", bis in die 1960er Jahre ist der "Uhrenarchitekt" Anton Ziegler für die Außengestaltung der klassisch-eleganten Chronographen mitverantwortlich.
Sein besonderes Interesse gilt dem ausgewogenen Design der Zifferblätter: "Eine attraktive Uhr kann nur entstehen, wenn die Proportionen der Zifferblatt-Elemente übereinstimmen" - das ist der Leitsatz des Designers. Junghans setzte in den 1950er bis 1960er Jahren neue Maßstäbe in der Meister-Linie und auch in der Uhrenindustrie. Im Jahr 1970 wurden die ersten Meisteruhren hergestellt, nachdem der Schwerpunkt damals auf Quarzglasuhren lag und die mechanischen Uhrwerke temporär vom Handel vertrieben wurden.
Meisterlich uminterpretiert: Die Linie Jungans Meisters wird 2011 wiederbelebt. Die Uhrenmanufaktur in diesem Jahr begeht ihr 150-jähriges Bestehen, und bei dieser Gelegenheit werden die Uhren nach den geschichtsträchtigen Modellvorbildern zeitgenössisch uminterpretiert. "Anlässlich des Jubiläums werden die limitierten Sonderanfertigungen von Chronoskop und Meister-Chronometer präsentiert.
Neben den Klassikern wie dem Master mit kleiner Sekunde, dem Master Classic oder dem Master Chronoscope gibt es heute auch die Möglichkeit der Komplikation mit Mondphasen- oder Kalenderwochen-Anzeige. Das prägende Designelement der sagenumwobenen Fliegeruhr von Junghans aus den 1950er Jahren spiegelt sich im Modell der Serie Master Piloten wider. Die Uhr verbindet dies mit der sanften, eleganten Designsprache der modernen Meister-Linie.
Am Ende des neunzehnten Jahrhundert begann die enge und gefühlsmäßige Verbundenheit zwischen der Junghans Uhrenmanufaktur und dem Automobil. Arthur Junghans, der Sohn des Unternehmensgründers Erhard Junghans, war bereits ein leidenschaftlicher Autoliebhaber: 1892 erwarb er einen der ersten Daimler-Testwagen, den Wilhelm Maybach selbst mitnahm. Der schwäbische Erfinder Arthur Junghans, Wilhelm Maybach und Gottlieb Daimler hatten eine enge Beziehung.
Aus diesen Begegnungen in der Villenanlage von Arthur Junghans gingen Ideen hervor, die zu zahlreichen wichtigen Neuerungen Anlaß boten. Das Ergebnis ist ein imposanter Ausschnitt aus 110 Jahren automobiler Geschichte, darunter Zeugen, die mit der Geschichte von Junghans in engem Zusammenhang stehen, wie etwa Auto-Uhren aus der Uhrenmanufaktur Schromberger oder ein von Dr. Oskar Junghans 1905 entwickeltes und patentiertes "Tachometer".
Ausgesuchte Fahrzeuge aus dieser Kollektion waren die Inspiration für das Design des neuen Aufzugs. Unter dem Motto "Form follows function" gestaltete der Maler und Bauhaus-Schüler Max Bill eine Uhr der ganz speziellen Sorte. Das konsequente Zifferblattdesign der 1956er Küchenuhren, die als Max Bill-Wanduhr Designgeschichte geschrieben hat, wurde zu einem kennzeichnenden Element seiner Uhren und wurde 1961 in das Design der ersten Max Bill-Armbanduhren integriert.
Die Design-Klassiker der max bill by junghans-Linie werden mit baulicher Deutlichkeit und dem Bestreben nach Ästhetik bis heute fast unverfälscht produziert. Ausgehend von der mehr als 150-jährigen, zum Teil ereignisreichen Firmengeschichte ist davon auszugehen, dass Junghans heute gut positioniert ist und auch in den kommenden Jahren als Inbegriff für die deutsche Uhr mit bezahlbarer und qualitätsgerechter Quali ät steht.
Der Junghans-Geschäftsführer Matthias Stotz weiß, was er meint: Der ausgebildete Uhrenmacher führte das Geschäft aus der Zahlungsunfähigkeit und machte es zusammen mit den neuen Anteilseignern zu dem, was Junghans heute ist: die deutsche Uhr.