Uhren

Armbanduhren: Luxusuhren, Markenuhren

Einige besitzen schon eine Armbanduhr aus dem Familienbesitz, andere möchten sich zum ersten Mal eine teurere kaufen, während andere wohlmöglich das 20. Exemplar für ihre Sammlung erwerben. Es gibt also viele Beweggründe sich eine Armbanduhr zu kaufen. In jedem Fall kommt einer Armbanduhr einiges an Bedeutung zu und hebt sie von anderen Accessoires ab.

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In Bezug auf das Kriterium der Qualität gibt es eine Reihe von Herstellern, deren Namen höchste Verarbeitung und Luxus versprechen. Die Traditionsunternehmen haben sich über Jahrzehnte und teilweise Jahrhunderte einen Namen aufgebaut, der seinesgleichen sucht. Die Assoziationen mit solchen Herstellern reichen von Tradition über Werte bis hin zu feinster Uhrmacherqualität und ewiger Laufzeit. Egal, um welches Modell es sich handelt, sie spielen preislich in der obersten Liga und gelten daher als Topinvestitionen, die gerne innerhalb der Familie vererbt und in Ehren gehalten werden.

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Eine Armbanduhr hebt sich immer von anderen Accessoires ab.

Rolex

Die wohl bekannteste Uhrenmarke der Welt heißt Rolex, erkenntlich an der Anzahl der Kopien und Fälschungen, die gerne auch einmal den falsch geschriebenen Namen "Rollex" tragen. Ähnlich wie Taschen von Louis Vuitton oder Chanel werden diese auf Märkten wie in den Chinatowns oder an beliebten Touristenplätzen in nachgemachter Optik angeboten. Dass diese nicht einmal annähernd an die Qualität und den Luxus einer echten Rolex heranreichen, muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnt werden.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Schweizer Aktiengesellschaft durch den Deutschen Hans Wilsdorf gegründet, der erfolgreich deutsche Uhren nach Großbritannien exportierte. Da es zur damaligen Zeit üblich war, den Namen des Uhrenhändlers und nicht den des Herstellers auf die Uhr zu drucken, suchte sich Wilsdorf einen gut klingenden kurzen Namen, den man in jedem europäischen Land gleich aussprechen würde: Rolex. Diverse Gerüchte, nach denen der Name eine Zusammenführung aus verschiedenen Wörtern sein soll, ließen sich nicht bestätigen, aufgrund fehlender Quellen. Das Symbol des Herstellers jedoch ist seit den 1950ern im heutigen Design im Gebrauch und zeigt eine fünfzackige Krone. Rolex produzierte zudem die ersten Uhren, die ihren Namen, der 1908 patentiert wurde, auf dem Zifferblatt tragen.

Eine bemerkenswerte Tatsache in der Geschichte des Schweizer Unternehmens ist es, dass Wilsdorf als einer der Ersten die Bedeutung von Armbanduhren erkannte und diese, trotz der Bedenken vieler Zeitgenossen, an der Genauigkeit des Uhrwerkes, produzieren ließ. Mit dem Ersten Weltkrieg kam es, dass durch die stark angehobenen Importsteuern, Uhren nicht mehr über Großbritannien gehandelt wurden und die Zentrale von Rolex somit nach Biel und später nach Genf in der Schweiz verlegt wurde.

Ein wichtiges Datum für die Firma war das Jahr 1927, in dem die erste Frau aus Großbritannien versuchte, den Ärmelkanal zu durchschwimmen. Da im vorhergehenden Jahr Rolex seine "Oyster", die erste wasserdichte Armbanduhr, auf den Markt gebracht hatte, erwies sich diese Veranstaltung trotz Aufgabe der Schwimmerin als Erfolgsmoment für die Firma, denn die Uhr zeigte nach acht Stunden im eisigen Wasser keine Schäden und lief immer noch genauestens. Weitere wichtige Modelle, die weltbekannt wurden, sind die "Oyster Perpetual", eine wasserdichte Rolex mit Automatikuhrwerk, die "Submarine" und die "Sea-dweller", stets verbesserte Uhren, die auch zum Tauschen geeignet sind, die "Explorer", entworfen für die Besteigung des Mount Everest und die "GTM-Master" und deren Nachfolgerin "GTM-Master-II". Hierbei stellt die "GTM-Master" das meistverkaufte Modell des Herstellers dar.

Während der Einführung von Quarz als Antrieb in Armbanduhren wurde Rolex zwar von japanischen Firmen ausgestochen, konnte sich jedoch kurz nach den ersten japanischen Modellen mit ihrem 5100er "Rolex Quartz Date" behaupten, die nicht in dem bisher dominierenden Oystergehäuse produziert wurde, sondern limitierte Gelb- und Weißgoldgehäuse besaß. In den nächsten Jahren arbeitete man daran, eine Möglichkeit zu finden, das Oystergehäuse auch für Quarzuhren zu verwenden und war damit 1978 erfolgreich.

2004 wurde dadurch aus Rolex eine einheitliche Firma, dass die beiden juristisch gesehenen Einzelunternehmen Rolex SA in Genf und Manufacture des Montres Rolex S.A. zusammengefügt wurden mit Sitz in Genf. Bis heute ist diese Marke die Führendste weltweit auf dem Uhrenmarkt und behauptet sich weiterhin an der Spitze. Zu einem großen Teil hat die Marke dies wohl der Tatsache zu verdanken, dass sie keine technisch hoch komplizierten Uhren anbietet, sodass eine Reparatur und Wartung jederzeit möglich ist und die Uhren nicht so anfällig sind für Störungen. Rolex bietet zudem noch eine etwas billigere Zweitlinie mit dem Namen "Tudor" an, die als einzige der Marken der Firma überlebt hat. Das Hauptargument für die kontinuierliche Beliebtheit der Uhren ist die Tradition, die in diesen Uhren steckt: Bestehende Modelle werden zwar über die Jahre verbessert, jedoch geschieht dies nur technisch, nicht optisch und dann auch nur peu à peu, sodass eine Rolexuhr über die Jahrzehnte erkennbar bleibt. Aufgrund der Präzision, der guten Verarbeitung und der Langlebigkeit sind alte Modelle auch heute noch alltagstauglich, da es für alle Modelle ab circa 1960 noch Ersatzteile gibt und sich somit viele Uhrmacher auf die Restauration von solchen Luxusarmbanduhren spezialisiert haben.

Jaeger-LeCoultre

Bei Jaeger-LeCoultre handelt es sich, wie bei der Firma Rolex, um einen schweizerischen Luxusuhrenhersteller. Gegründet wurde der Konzern mit heutigem Sitz in Le Sentier von den Gebrüdern Charles Antoine und Ulysse LeCoultre im Jahr 1833. Zuerst bekannt wurden die beiden durch die Erfindung des Millionometers, welches Mikrometerabstände messen konnte und dafür auf der Weltausstellung 1851 in London prämiert wurde. Nach einigem Auf und Ab sorgten die Nachfahren der beiden dafür, dass mehrere Handwerke unter ihrem Dach vereinigt wurden, und gründeten somit die erste Uhrenmanufaktur, die zahlreiche Uhren auf den Markt brachte. Ab 1906 lieferte die in LeCoultre & Cie umbenannte Firma auch Rohwerke an den Pariser Uhrmacher Edmond Jaeger, was in einer Fusion der beiden Unternehmen im Jahre 1937 mündete. Das Unternehmen wurde dann mehrmals verkauft, behielt jedoch seinen Namen LeCoultre in den USA und den Namen Jaeger in Frankreich für eine gewisse Zeit, um eine Kontinuität im Namen zu haben und ist heute Teil des Luxusuhren- und Schmuckherstellers Richemont.

Die Firma, die ca. 900 Mitarbeiter beschäftigt, fertigt Tischuhren, wie beispielsweise die "Atmos" die sich aufgrund von Temperaturunterschieden aufzieht und einige bekannte Armbanduhrmodelle. Zu den bekanntesten gehören die "Reverso" seit 1931, die "Memovox" seit 1951, die "Master Grand Réveil" und die "Gyrotourbillon I" seit 2004. Das wohl bekannteste, weil spektakulärste Fabrikat ist jedoch die "Hybris Mechanica à Grande Sonnerie", die seit 2010 aus 1300 Einzelteilen und mit 26 Komplikationen gefertigt wird und somit zu den technisch am kompliziertesten Armbanduhren der Welt gehört.

Zu den weiteren Errungenschaften der Firma gehören die Herstellung des flachsten Uhrwerkes der Welt im Jahre 1904 und 1944 und die Beteiligung an der Herstellung der ersten Quarzarmbanduhr "Beta 2". Auch heute noch gehört die Marke mit den verschmolzenen Initialen JL zu den führendsten Uhrenherstellern der Welt im Luxussegment.

IWC

Die Initialen IWC stehen für die International Watch Company AG mit Sitz in Schaffhausen in der Schweiz, die genauso wie Jaeger-LeCoultre zum Luxuskonzern Richemont gehört. Gegründet wurde das Unternehmen 1868 von Florentine Ariosto Jones, einem Uhrmacher und Ingenieur aus den Vereinigten Staaten, der von Boston in die Schweiz übersiedelte, um dort qualitativ hochwertige Uhren für den amerikanischen Markt zu fabrizieren und dabei weniger Lohn zu zahlen als in den USA. Nachdem sich Jones und andere Geschäftsleute ohne Erfolg dabei versuchten, die Firma in Zeiten von hohen Einführzöllen in die USA und Wirtschaftskrise in Europa in die schwarzen Zahlen zu führen, kaufte der Schaffhausener Industrielle Johannes Rauschenbach-Vogel 1879 die IWC auf. Ihm und seinem Sohn gelang es genauso wie anderen Geschäftsmännern nach der Quarzkrise, die Firma durch eine Rückbesinnung auf traditionelle automatische Komplikationen wieder gut zu positionieren.

Patek Philippe

Das schweizerische Unternehmen mit Sitz in Genf wurde vom Polen Antoine Norbert Graf de Patek 1839 gegründet. Besonders an dieser Firma ist die Tatsache, dass sie als eine der wenigen Uhrenmanufakturen in der Schweiz noch selbstständig arbeitet und nicht von einem großen Konzern, wie beispielsweise Richemont, aufgekauft wurde, sondern seit 1932 völlig in der Hand der Privatfamilie Stern ist.

De Pateks Geschäftspartner war Jean-Adrien Philippe, mit dem er zusammen eine Neuheit auf den Uhrenmarkt brachte: die Aufzugskrone. Eine solche Krone, die wir alle an mechanischen Armbanduhren heute kennen, ermöglicht es, die Uhr aufzuziehen oder die Zeit zu ändern, ohne dass ein extra Schlüssel dafür notwendig wäre. Die Uhren der Firma Patek Philippe werden, wie andere hochpreisige Armbanduhren, mit Komplikationen ausgestattet hergestellt, wobei der Firma im Jahre 1953 ein Meilenstein in der Uhrengeschichte gelang, als sie das erste Modell mit automatischem Rotoraufzug veröffentlichte.

Besondere Uhren, die die Firma herstellte, sind zum einen die "Caliber 89", eine außergewöhnliche Taschenuhr, die als Uhr zum 150jährigen Firmenjubiläum mit ihren 33 Komplikationen und über 1700 Einzelteilen als komplizierteste Taschenuhr der Welt gilt. Zudem wird auch das Modell "Sky Moon Tourbillon" gebaut, jedoch entstehen pro Jahr nur zwei neue Exemplare, die persönlich vom Unternehmenspräsidenten abgenommen werden und circa 700.000 EUR in der Anschaffung kosten. Zudem kann das Unternehmen einen sehr flachen Automatikkaliber bauen, der nur durch die Firma Bouchet-Lassale übertroffen wird. Kennzeichen der Uhren dieses Herstellers ist das Calatravakreuz des spanischen Ritterordens.

Audemars Piguet

Auch Audemars Piguet ist eine Schweizer Uhrenmanufaktur, die Uhren im höheren Preissegment produziert. An drei Standorten fertigt sie Modelle, die durch die Initialen AP erkennbar sind. Gegründet wurde die Firma von Jules-Louis Audemars, der ab 1875 während seiner Ausbildung als Repasseur, das heißt als Kontrolleur von fertig produzierten Uhren, anfing selbst Uhren herzustellen und dabei von seinem Freund Edward-Auguste Piguet unterstützt wurde. Beide zusammen gründeten 1881 die Uhrenmanufaktur Audemars Piguet & Cie. und machten sich in den darauffolgenden Jahren schnell einen guten Namen in der Branche. Ihre komplizierten Taschenuhren besaßen bereits viele Komplikationen wie einen ewigen Kalender oder Minutenrepitition, sodass das Modell "Grand Complication" auf der Weltausstellung 1889 in Paris ausgezeichnet wurde. Sie konstruierten auch das weltweit kleinste Uhrwerk mit Minutenrepitition und auch die erste Armbanduhr mit solch einer Ausstattung. Im weiteren Verlauf der Firmengeschichte konnte sich das Unternehmen gut auf dem Markt behaupten, trotz Weltwirtschaftskrise und Zweitem Weltkrieg, da sie schon früh gute wirtschaftliche Kontakte in die USA geschlossen hatten und viele amerikanische Edeljuweliere, wie beispielsweise Tiffany, mit ihren Produkten belieferten. Ihren Höhepunkt erreichte die Firma jedoch erst nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges, als sie beispielsweise 1972 ihr beliebtestes Modell "Royal Oak" herausbrachte.

Auch heute noch ist die Marke beliebt im höheren Preissegment und sponserte beispielsweise das Siegerteam Alinghi beim America's Cup.

Breitling

Die Schweizer Uhrenfirma Breitling, die mittlerweile als Aktiengesellschaft fungiert, wurde 1884 von Léon Breitling gegründet. 1915 trat das Unternehmen zum ersten Mal ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, als sie ihren ersten Chronografen auf den Markt brachte, der zum Mittelpunkt der Firma avancierte. Immer neue Funktionen wurden diesen Zeitmessern eingebaut, wie beispielsweise der Chronografendrücker. In den 30er und 40er Jahren schaffte es die Marke ihre Chronografen als Borduhren erfolgreich an die Royal Air Force und die U.S. Army Air Force zu vermarkten, da diese von der neuen Technik mit eingebautem Handaufzug und Rechenschieber profitierten. 1952 gelang mit den Fliegermodellen Navitimer, die es Piloten schneller und leichter ermöglichte wichtige Daten wie den Treibstoffverbrauch, durchschnittliche Fluggeschwindigkeit oder die Flugzeit zu errechnen, ein Coup. Seit 1969 ist das Modell mit erweiterten Elementen, wie beispielsweise einem ewigen Kalender ausgestattet auf dem Markt. In der Frage nach der Entwicklung des automatischen Aufzuges im Jahre 1969 ist es nicht zu entscheiden, ob dies Breitling in Zusammenarbeit mit anderen Uhrenherstellern oder dem Schweizer Rivalen Zenith-Movado zuerst gelang.

All dies half jedoch während der Quarzkrise nicht weiter, sodass die Firma schließen musste, wie viele andere. Nachdem die Rechte weiterverkauft waren, öffnete das Werk bereits 1982 wieder und brachte einen neuen Chronomat auf den Markt, der zum Kassenschlager wurde und bis heute das erfolgreichste Modell von Breitling ist. Auch das Integrieren einer Notsignalmöglichkeit in ihre Fliegeruhren 1985 trug weiterhin zum Wiederaufstieg der Marke bei. Noch heute sieht Breitling seine Tradition in der Luftfahrt und arbeitet eng mit Streitkräften und zivilen Pilotenvereinigungen zusammen, obwohl die Notwendigkeit einer perfekt arbeitenden Armbanduhr nicht mehr existent ist.

Blancpain

Auch Blancpain produziert in der Schweiz Uhren im höherklassigen Preissegment. Das Unternehmen, das heute zur Swatch Group gehört, wurde 1735 von Jehan-Jacques Blancpain gegründet und begann unter dessen Urenkel 1815 mit der Serienproduktion. 1926 präsentierte das Unternehmen in Zusammenarbeit mit John Harwood die erste Armbanduhr mit automatischem Aufzug. Nach dem Verkauf des Unternehmens an Mitarbeiter traf es die Firma hart in der sogenannten Quarzkrise, während der die Produktion bis 1983 gestoppt wurde. Heute wirbt die Firma daher sogar mit einem Slogan, der verkündet, dass die Firma nie Quarzuhren produziert hätte und dies auch in Zukunft nicht vorhabe. Damit sticht Blancpain deutlich aus der Masse der Mitkonkurrenten auf dem Uhrenmarkt hervor. Optisch erkennbar sind diese Luxusuhren durch die Initialen JB und der Zahl 1735 auf jedem Produkt.

1953 entwickelte Blancpain eine Tauchuhr für die Kampfschwimmereinheit des französischen Militärs, die "Blancpain Fifty Fathoms", die ihren Namen ihrer Wasserdichte bis zu 50 englischen Fäden verdankt. Dieses Modell konnte durch eine einseitig verstellbare Lünette die Tauchzeit stoppen und entwickelte sich zur beliebtesten Taucheruhr auf dem Markt. Ungeklärt bleibt jedoch, ob diese oder die Rolex Submariner die erste Tauchuhr mit verstellbarer Lünette war, die produziert wurde.

1992 wurde die Firma dann nach einigen Eigentümerwechseln der heutigen Swatch Group verkauft. Auch heute noch behauptet Blancpain seinen Platz auf dem Luxusuhrenmarkt gut, beispielsweise durch die "Blancpain 1735", eine der kompliziertesten Armbanduhren, die insgesamt nur 30 Mal produziert wird, pro Jahr genau einmal. Zudem erregte die Marke Aufmerksamkeit, als sie 2008 die ersten Markenuhren mit Karussell herstellte.

Breguet

Auch dieser Hersteller von Luxusuhren, der heute wie viele andere Luxusuhrenhersteller zur Swatch Group gehört, hat seinen Sitz und Ursprung in der Schweiz. 1775 gründete der Uhrmacher Abraham Louis Breguet die heutige Montres Breguet Aktiengesellschaft. Ende des 18. Jahrhunderts baute er Uhren mit automatischem Aufzugsmechanismus, kurz nachdem sie von Abraham-Louis Perrelet und Hubert Sarton erfunden wurden. Des Weiteren produzierte die Firma Uhren mit Tonfedern zum akustisch wahrnehmbaren Verlauf der Zeit, bis sie 1790 mit dem Vorläufer zur Stoßsicherung auf sich aufmerksam machte.

1810 bis 1812 gelang es dem Unternehmen dann, die erste richtige Armbanduhr zu produzieren und sich somit als Wegbereiterin der Moderne zu manifestieren. Mit solchem Ruf kamen viel Neid und viele Kopien auf. Diesem Nachbauen begegnete die Firma mit dem Anbringen einer Geheimsignatur auf dem Ziffernblatt und dem Einbau einer besonders geformten Spiralfeder der Unruh, die ihresgleichen sucht. Somit wollte man den Käufern die Echtheit und die Wertschätzung von Breguet Markenuhren aufzeigen.

Vacheron Constantin

1755 in Genf gegründet, kann sich dieses Uhrenhaus damit rühmen, die älteste ununterbrochen tätige Uhrenmanufaktur der Welt zu sein. Heute ist die Firma, deren Logo das Malteserkreuz ist, Teil der berühmten Richemont-Gruppe und vertreibt seine Markenuhren exklusiv auf der ganzen Welt. Jean-Marc Vacheron gründete Ende des 18. Jahrhunderts diese Firma in Genf, deren edle Uhren schnell auch über die Schweiz hinaus bekannt wurden. 1819 kam der Geschäftsmann François Constantin hinzu, sodass das Unternehmen in Vacheron et Constantin umbenannt wurde. Dieser tüchtige Unternehmer schaffte einen großen europäischen Markt für die beliebten Markenuhren. Des Weiteren veränderte Georges Auguste Leschot, der damalige technische Direktor, die Geschichte des Hauses entscheidend, als er Maschinen einführte, die erstmals eine Serienproduktion ermöglichten. Dies hatte zwei große Vorteile: Zum einen beschleunigte es die Produktion ungemein und zum anderen ermöglichte es den Austausch von Einzelteilen an Uhren, da jedes Teil nun exakt gleich gebaut wurde. Handwerklich gefertigte Stücke, die von Natur aus alle mit einem kleinen Unterschied entstehen, konnten früher nicht einfach mit neuen Ersatzteilen ausgestattet werden, da diese mühsam auf die Uhr zugeschnitten hergestellt werden mussten. Diese Neuerung ermöglichte daher schnellere und unkompliziertere Herstellung und Reparaturen.

1996 wurde die Firma dann nach einigen Eigentumswechseln und Namensänderungen als "Vacheron Constantin" an die Richemont-Gruppe verkauft. 1998 gelang es dem Unternehmen, den Uhrwerkhersteller Haut de Gamme aufzukaufen und somit zu einer vollwertigen Manufaktur für Markenuhren zu werden.

Bekannte Modelle des Herstellers sind die "Ultra-Plate", die "Kallista" als zu ihrer Zeit teuerste Armbanduhr der Welt und die "Tour de l'Île", die zum 250. Firmenjubiläum im Jahre 2005 veröffentlicht wurde.

Girard-Perregaux

Auch diese bekannte Uhrenmanufaktur hat ihren Ursprung und ihren heutigen Firmensitz in der Schweiz. 1850 eröffnete Constant Othenin-Girard eine Uhrenwerkstatt, der er bald, aufgrund der Heirat mit der Schwester des Chronometermachers Henri Perregaux, den heutigen Namen gab. Mit dem Ziel im Kopf, besonders präzise Chronometer zu bauen, war Girard von Anfang an sehr erfolgreich. Besonders seine Taschenchronometer mit 3-Brücken-Werk und Tourbillon wurde mehrfach aufgrund ihrer exakten Präzision ausgezeichnet, beispielsweise auf zwei Weltausstellungen. Auf Auftrag produzierte er eine Serie von Armbanduhren für die deutsche Kriegsmarine ab 1880, welche als erste seriell produzierte Armbanduhren gelten.

1957 stellte er eine Automatik-Armbanduhr mit Gyromatic-Werk vor, fertige 1967 das erste mechanische Hochfrequenz-Werk, den Chronometer HF, und erhielt weitere Auszeichnungen für seine präzisen Ausführungen. 1970 gelang ihm dann der große Coup, als er die erste in der Schweiz hergestellte Quarzuhr präsentierte und dadurch seinen Standard von 32,768 Hz für Quarzwerke zum bis heute geltenden Standard der ganzen Industrie machte. Nach intensiver Produktion von Quarzuhren für fast zwei Jahrzehnte widmete man sich ab 1989 wieder der Herstellung von mechanischen Uhren. Heute produziert die Firma immer noch hochwertige Luxusuhren, auch in ihrer Tochterfirma Daniel JeanRichard, und beliefert auch andere Luxusuhrenhersteller, wie Audemars Piguet, mit Kalibern.

Chronoswiss

Chronoswiss ist eine deutsche Uhrenmarke und stellt somit eine Ausnahme von all den Schweizer Uhrenherstellern im Luxusbereich dar, da sie ihren Ursprung nicht in der Eidgenossenschaft hat. Jedoch wurde die Firma 2012 nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten an eine Schweizer Uhrmacherfamilie verkauft, sodass der Hauptsitz des Unternehmens nun in die Schweiz verlegt wird.

Gegründet wurde sie 1981 von Gerd-Rüdiger Lang in München und produziert seit 1983 unter dem Namen "Chronoswiss Uhrenfabrikation" Luxusuhren, davon seit 2006 in Karlsfeld bei München, welches als Nebenwerk erhalten bleiben wird. Das Logo der Marke besteht aus einem großen C, in dessen Mitte in kleinerer Größe die Initialen R und L eingebracht sind, wobei das R spiegelverkehrt abgebildet ist, sodass die beiden senkrechten Striche der Buchstaben R und L miteinander verschmelzen.

Die Besonderheit dieser Firma ist, dass sie als einzige deutsche Uhrenmanufaktur in der Schweiz gefertigte Rohwerke einbaut und somit das Prädikat "swiss made" tragen darf. In ihrer Produktion entstehen hochwertige mechanische Armbanduhren, die für ihre Zwiebelkrone und ihre verschraubten Armbandstege bekannt sind. Digitale Uhren werden nicht gefertigt, da sich das Haus die präzise und qualitativ hochwertige Herstellung von traditionellen mechanischen Markenuhren auf die Fahnen geschrieben hat. Das wohl berühmteste Modell des Hauses ist der 1987 eingeführte "Régulateur", die erste Armbanduhr mit Regulator-Zifferblatt, die serienmäßig produziert wurde.

Generell überzeugt diese Marke durch ihre Wiederentdeckung der Zifferblatt-Emaillierung beispielsweise im Modell "Orea", die Verwendung von Regulator-Zifferblättern und die erste Skelettierung eines Chronografen. Traditionelles Originalwerkzeug aus den 1940er Jahren wurde beispielsweise verwendet, um das Modell "Klassik Chronograf" im Zeitgeist dieser Ära herzustellen.

Glashütte Original

Glashütte Original ist eine Untermarke der bekannten sächsischen Uhrenmanufaktur Glashütter Uhrenbetrieb GmbH, die ihren Sitz im deutschen Glashütte hat und zur Swatch Group gehört. 1845 gründete Ferdinand Adolph Lange im Müglitztal, einem Gebiet mit Silbervorkommen, einen Uhrenbetrieb. Nachdem das Silber versiegt war, nutzte Lange die hohe Arbeitslosigkeit, um mit staatlicher Unterstützung die Verhältnisse zu verbessern und fing an, ehemalige Arbeiter im Uhrenhandwerk auszubilden. Die Produktion blühte, bis der Zweite Weltkrieg, die Nachkriegsgeschichte und vor allem die Politik der DDR ihr Übriges dazu taten. In der Zeit des Krieges musste die Firma Zeitzünder herstellen und die Uhrenproduktion einstellen, um in der Nachkriegszeit dann als volkseigener Betrieb VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) die Ostblockstaaten mit Uhren zu versorgen. Erst nach der deutschen Wiedervereinigung ab 1989 konnte sich die Firma als Glashütter Uhrenbetrieb GmbH gestalten und wieder aktiv auf dem freien Markt mitmischen. Zuerst wurden die Uhren unter zwei verschiedenen Bezeichnungen verkauft: Unter dem alten Namen "GUB", der noch aus der DDR-Zeit stammte, verbaute man Schweizer Uhrwerke, während man unter dem Namen "Glashütte Original" langsam aber sicher eigene Fabrikate verbaute. Ab der Privatisierung 1994 modernisierte und aktualisierte man nach und nach alte Modelle um mehr Komplikationen, wie beispielsweise Mondphasen oder ewigen Kalender zu integrieren und fing an hochwertigere Gehäuse zu produzieren.

Exklusivität sichert das Unternehmen, indem jeder Uhr eine fortlaufende vierstellige Nummer eingraviert ist, sodass die Firma zu jedem Modell eine ganze Entstehungs- und Veräußerungsgeschichte besitzt, was Diebstahl und Kopie entlarven soll. Zudem orientiert man sich an Tradition und altem Handwerk, sodass alle Glashütte Original Produkte einen Hinweis an die Vergangenheit besitzen, wie beispielsweise den Glashütter Bandschliff, einen speziellen Schliff an der Oberfläche von Uhrwerksteilen.

Die besonders große Anzeige des Datums, auch Panoramadatum genannt, ist eine patentierte Innovation, die aus Glashütte stammt. Zudem besticht die Manufaktur mit einer weiteren besonderen Linie mit dem Namen "Meisterwerke". Hier werden in limitierter Anzahl qualitativ sehr hochwertige Uhren hergestellt, die jeweils einem Pionier der Uhrenherstellung gewidmet sind. Beispielsweise das Modell "Julius Assmann" dieser Reihe kann als Armband- und als Taschenuhr getragen werden.

In der Vergangenheit hat sich dieses Unternehmen jedoch auch mit der Herstellung von Marinechronometer, zum einen für klassische Schiff und zum anderen für Torpedoboote, einen Namen gemacht. Hier gilt, genauso wie bei den Armbanduhren, der hohe Anspruch der Firma auf ihre Produkte, die für viele die hohen Preise und geringen Stückzahlen rechtfertigen.

A. Lange & Söhne

Hinter A. Lange & Söhne steht keine unabhängige Uhrenmanufaktur, sie ist die eingetragene Marke des Unternehmens Lange Uhren GmbH aus Glashütte im deutschen Bundesland Sachsen. Die Geschichte dieses Hauses weißt einige Parallelen zu der von Glashütte Original auf. Auch Ferdinand Adolph Lange, der Gründer dieses Unternehmens erhielt vom sächsischen Königshof finanzielle Hilfe, um das strukturschwache Glashütte anzukurbeln. Nachdem auch die beiden Söhne Richard und Emil Lange ins Geschäft einstiegen, florierte dieses, sodass die Firma in den 103 Jahren ihrer Existenz bis 1948 mehr als 30 Patente bezüglich des Uhrenbaus anmeldete. 1948 wurde die Firma durch sowjetische Besatzung enteignet und dann in einen volkseigenen Betrieb eingegliedert, die VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB), in die neben Glashütte Original auch die fünf anderen bestehenden Uhrenmanufakturen in Glashütte integriert wurden. Da aus dem VEB die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH hervorging, also die direkte Nachfolge der Glashütte Original Marke, bedeutete dies für A. Lange & Söhne das vorzeitige Aus. Jedoch gründete Walter Lange 1990 die Lange Uhren GmbH, um damit an die Tradition des vergangenen Unternehmens anzuknüpfen, wenn es auch somit juristisch keine direkte Weiterführung der Geschäfte bedeutete. Hilfe für die Etablierung am Markt bekam Lange durch Günther Blümlein, Präsident der International Watch Company, sodass sie wieder Fuß fassen konnte. Bekannte Modelle der Marke sind "Cabaret", "Datograph", "Double Split", "Richard Lange" und "Saxonia". Seit 2001 gehört das Unternehmen dem Richemont-Konzern, dem viele weitere Uhrenmanufakturen angehören.

Panerai

Das Unternehmen Officine Panerai ist eine bekannte italienische Uhrenmanufaktur des Luxussektors mit Sitz in Mailand und der Produktion in der Schweiz. Wie einige andere Uhrenmanufakturen gehört auch sie der Richemont-Gruppe an.

Gegründet wurde Office Panerai 1860 von Giovanni Panerai unter dem Namen Orologeria Svizzera, der jedoch bald auf die heutige Form abgeändert wird. Ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte ist das Jahr 1938, in dem das italienische Militär die Firma aufgrund ihrer Präzision und guten Zeitablesbarkeit beauftragte, eine taugliche Uhr für die Kampfschwimmertruppe "Gamma" zu entwerfen. Dieses Modell "Panerai Radiomir" war mit Rolex Uhrwerken und Leuchtmasse ausgestattet, wodurch Letzteres eine besonders gute Lesbarkeit in schwierigen Lichtverhältnissen gewährleistete. Diese Uhr, die von 1938 bis 1993 nur 350 Mal hergestellt wurde, unterlag höchster Geheimhaltung und war nur der Truppe "Gamma" vorbehalten. Ab 1993 war es sodann möglich, Neuauflagen des etwas veränderten Modells mit den Namen "Luminor" und der "Luminor Marina" auf den Markt zu bringen, die ein Klassiker auf dem Luxusuhrensegment wurden.

Generell trennt sich die Produktion der Markenuhren in eine traditionelle Linie, eine zeitgenössische Linie und diverse limitierte Editionen auf. Die Marke wird bereits weltweit als Taucheruhrenhersteller geschätzt und hat diverse Nachahmungen auf dem asiatischen Markt gefunden.

Zenith

Das Unternehmen wurde 1865 von Georges Favre-Jacot gegründet und erhielt 1911 bei der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft den Namen "Fabrique des Montres Zenith". Der Name Zenith soll sich bei folgender Gelegenheit angeboten haben: Nachdem Georges Favre-Jacot eines Abends ein besonders gelungenes Uhrwerk gefertigt hatte, erschien ihm der Sternenhimmel als Abbildung eines perfekten Uhrwerkes. Dieser Vergleich veranlasste ihn dazu, seine Firma nach dem höchsten Punkt des Universums, dem Zenithen, zu benennen und als Logo den fünfzackigen Stern auszuwählen. 1969 entbrannte ein Wettbewerb zwischen Zenith, Breitling und Hamilton-Büren um die Konstruktion des ersten automatischen Chronografenwerkes, welches Zenith mit der Erfindung der "El Primero" sogar mit 36000 Halbschwingungen in der Stunde gewann. Aufgrund der hohen Schwingungszahl (5 Hz anstatt der üblichen 3 oder 4 Hz) gilt die Uhr bis heute als Meisterwerk.

1971 wurde das Unternehmen von der U.S.-amerikanischen Zenith Radio Corporation aufgekauft. Nach anfänglicher Begeisterung verloren die amerikanischen Besitzer bald das Interesse an all der verwirrenden Mechanik und beschlossen das Werk zu schließen und alle Uhrwerke und die passenden Maschinen zu vernichten. Nur dem Leiter des Chronografen-Ateliers, Charles Vermot, ist es zu verdanken, dass die "El Primero" heute weiterhin gebaut werden kann, da er Maschinen und viele Dokumente vor der Zerstörung versteckte.

1999 wurde Zenith zusammen mit TAG Heuer und Chaumet in die französische LVMH-Gruppe integriert, der Luxusmarken der ganzen Welt angehören, wie beispielsweise Louis Vuitton oder Moet & Chandon. Diese neue Zugehörigkeit veränderte das Image der Marke hin zu einer puren Luxusmarke, was sich auch in einem "Facelifting" der Uhren spiegelte.

Komplikationen

Armbanduhren erscheinen uns heute als etwas selbstverständliche, kleine Accessoires im Alltag, die am ehesten noch Status ausdrücken und gut aussehen müssen. Dass jedoch eine Menge technischer Innovation allein in der Größe der Uhr, geschweige denn in deren weiteren Eigenschaften steckt, ist den wenigsten bewusst. Doch gerade diese kleinen Revolutionen im Uhrmacherhandwerk, die peu à peu hinzukamen, um unsere heutige Uhren zu schaffen, sollten näher betrachtet werden.

Kurze Begriffserklärung "Komplikationen"

Betrachtet man ein mechanisches Uhrwerk, so gibt es mehrere Basisfunktionen, über die jede mechanische Uhr verfügt: die Anzeige von Stunden, Minuten und Sekunden. Alles, was über diese grundlegenden Funktionen hinausgeht, nennt man Zusatzfunktionen oder Komplikationen. Es gibt eine Vielzahl solcher Komplikationen, die so genannt werden, da sie den Bau einer Uhr verkomplizieren. Jedoch sieht jeder bekennende Fan und Sammler von mechanischen Armbanduhren diese Zusatzfunktionen als nicht verkomplizierend im negativen Sinne, sondern als faszinierende Ergänzungen an. Nicht nur an den Uhrwerken selbst wurden immer wieder Verbesserungen durchgeführt, auch an dem Bau, der Anzeige und der Feinjustierung der Komplikationen messen sich Uhrenmanufakturen seit jeher. Eine Uhr, die besonders viele solcher Funktionen eingebaut hat, wird "Grand Complication" genannt und gehört zur Königsklasse der Uhren.

Stoppuhr-Funktion

Generell unterscheidet man bei Armbanduhren zwischen klassischen Armbanduhren und Chronografen, wobei Letztere speziell für das Stoppen von Zeitperioden gemacht werden. Jedoch besitzen auch einige der klassischen Armbanduhren eine Stoppuhr-Funktion als nützliche Komplikation, wenn es darum geht, eine gewisse Zeitspanne zu definieren. Besonderes Augenmerk auf die Entwicklung dieser Zusatzfunktion wurde im Bereich des Flugverkehrs und des Militärs im Allgemeinen gelegt. Die Firma Breitling beispielsweise schaffte es erfolgreich, solche Funktionen an einigen ihrer Armbanduhrmodellen anzubringen, wodurch Piloten die Berechnung des durchschnittlichen Treibstoffverbrauchs, der durchschnittlichen Geschwindigkeit und der Flugzeit erleichtert wurde. Viele Luxusuhren besitzen heute solche eine Funktion, besonders die Herrenexemplare, bei denen diese zusätzliche Zeit auf kleinen Zifferblättern im Inneren des großen Ziffernblattes abgelesen werden kann. Gesteuert werden der Start und das Ende einer zu messenden Zeit durch zwei separate Knöpfe, die sich ober- und unterhalb des Knopfes zur Zeiteinstellung befinden. Wie bereits erwähnt, ist diese Komplikation besonders bei Luxusuhren für Herren sehr beliebt.

Wecker

Auch hier ist zu unterscheiden zwischen Armbanduhren mit Weckfunktion und Armbandweckern. Ersteres ist weiter verbreitet und bezieht sich auch auf die Komplikation der eingebauten Weckfunktion. Das erste Mal erschien solch eine Zusatzfunktion 1947 und zieht sich seitdem durch die Geschichte der Uhrenmanufaktur bis heute, wobei beispielsweise 1998 Fortis den ersten Automatikchronografen mit integrierter mechanischer Weckerfunktion baute. Generell lässt sich die Weckzeit durch eine Markierung auf dem Ziffernblatt sichtbar machen, wobei die Art des Signaltons, seine Stärke und die Kombination mit Lichteffekten je nach Modell und Fabrikant sehr unterschiedlich ausfallen. In Zeiten von Handys ist es zwar nicht immer notwendig eine Alarmmöglichkeit an der Armbanduhr zu besitzen, doch gehört dies zum einen für viele Nostalgiker und Liebhaber möglichst originaler mechanischer Uhren einfach dazu, damit die Uhr komplett ist, zum anderen bietet solche eine Möglichkeit viel Sicherheit, da Handys oftmals einen sehr schnall leerwerdenden Akku beinhalten. Gerade auf Reisen, bei denen nicht überall eine Steckdose zur Verfügung steht, ist dies vorteilhaft, vor allem da die Armbanduhr den Reisenden eigentlich immer direkt am Körper begleitet und das Handy schnell einmal an einem anderen Ort vergessen werden kann.

Schleppzeiger

Ein Schleppzeiger, oder auch Rattrapante genannt, ist ein zweiter Sekundenzeiger, der als Komplikation an vielen Armbanduhren angebracht ist. Dieser Zeiger läuft im normalen Modus parallel zum echten Sekundenzeiger, wird also von diesem "mitgeschleppt", was den Namen dieses Teils prägte. Möchte man nun eine Zeit stoppen, so ist dies jederzeit durch diese Zusatzfunktion möglich, indem der Schleppzeiger unabhängig vom restlichen Uhrwerk pausiert und man so die Differenz zwischen Schleppzeiger und Sekundenzeiger als verstrichene Zeit ablesen kann. Dies dient also neben der viel verbreiteten Stoppuhr-Funktion dafür, dass es erleichtert wird, Zeitspannen zu messen. Diese Funktion, gemessen durch einen nachspringenden dritten Zeiger, wurde bereits im 18. Jahrhundert erfunden, jedoch wurde die erste Rattrapante-Armbanduhr erst durch Patek Philippe 1922 auf den Markt gebracht. Schleppzeiger spielen zudem jedoch nicht nur bei Uhren eine Rolle: Thermometer, Hygrometer und Drehmomentschlüssel arbeiten gleichsam mit diesem Mechanismus, der maximale und minimale Werte somit festhält, während der Hauptbestandteil weiterhin die aktuellen Daten anzeigt.

Minutenrepetition

Repetitionen bezeichnen das Abspielen eines Signaltons bei Ablauf einer gewissen Zeit. Es gibt verschiedene Repetitionen, wie beispielsweise die Stunden-, die Viertelstunden-, die Fünf-Minuten- und die Minutenrepetition. Aufgrund ihrer aufwendigen Mechanik gilt diese Komplikation als eine der fortgeschrittensten Zusatzfunktionen. Im Gegensatz zu einer Kirchenuhr, die jede Viertelstunde anzeigt, kann eine Armbanduhr je nach Belieben eingestellt werden, ob gewisse Zeitabschnitte akustisch angezeigt werden oder nicht. Die Art der Repetition unterscheidet sich dabei je nach Bauart. Beim Dreiviertelschlag wird jede Viertelstunde angezeigt, jedoch die ganze Stunde auf einer anderen, größeren Glocke geschlagen, während auch die Viertelstunde angekündigt wird. Die "petit sonnerie" ist ähnlich, nur dass die letzte Viertelstunde nicht angezeigt wird, sondern nur ein Signal für das Erreichen der vollen Stunde gegeben wird. Die "grand sonnerie" übertrifft dies jedoch noch und signalisiert bei jeder Viertelstunde zuerst die aktuelle volle Stunde und dann die Viertelstunde, wobei bei Erreichen der vollen Stunde auch nur diese ohne die Viertelstunde angezeigt wird.

Wann genau die erste Uhr mit dieser Komplikation eingeführt wurde, ist unklar. 1687 jedoch wurde in einem Rechtsstreit in England dieses Patent endgültig vergeben.

Gangreserveanzeige

Die Gangreserveanzeige, auch AUF und AB-Anzeige genannt, ist eine höchst praktische Sache, denn sie zeigt an, wie weit die Feder noch aufgezogen ist, die die Uhr am Laufen hält. Das Anzeigen des Standes der Zugfeder lässt sich also in etwa mit der Batterieanzeige einer digitalen Uhr vergleichen oder der Benzinanzeige eines Pkws. Sie soll den Kunden daran erinnern, die Uhr rechtzeitig wieder aufzuziehen, sodass es zu keinem Stillstand und keiner Ungenauigkeit kommen kann. Zudem kann die Gangreserveanzeige bei Luxusuhren auch an andere Funktionen, wie beispielsweise die Alarmfunktion gekoppelt sein.

Entstanden ist diese Komplikation bei früheren Marinechronometern. Diese recht empfindlichen Uhren benötigten ein Aufziehen der Zugfeder in möglichst jederzeit gleich gespanntem Zustand, um eine Präzision der ermittelten geografischen Daten zu gewährleisten. In maximal oder minimal gespanntem Zustand konnte die Uhr dies nicht mehr garantieren, sodass dem Kunden daran lag, die Feder möglichst nach Abnahme der "halben Spannung" immer zum gleichen Zeitpunkt neu zu spannen. Heutige Armbanduhren sind zwar nicht mehr so empfindlich, beziehungsweise benötigt man heute die Genauigkeit nicht mehr so zwingend wie in früheren Zeiten, doch gehört es zum Service und zum Luxus von Markenuhren, dass sie auf den Zustand der Zugfeder aufmerksam machen. Die erste Armbanduhr mit solcher Funktion wurde 1933 von der Uhrenmanufaktur Breguet gebaut und heute wird die Gangreserveanzeige nur in Luxusuhren verbaut. Generell brauchen Uhren mit automatischem Aufzug diese Funktion eigentlich nicht, dennoch findet man sie an Uhren des gehobenen Segments. Früher wollte man damit signalisieren, dass die Automatik auch wirklich funktioniere, und heute wird sie oft aus optischen Gründen und für das Gefühl der Nostalgie eingebaut.

Mondphasenanzeige

Die Menschheit orientierte sich schon immer an den Mondphasen Vollmond, abnehmender Mond, Neumond und zunehmender Mond. Seefahrer genauso wie Esoteriker ziehen daraus ihre Lehren und schenken den Mondphasen große Bedeutung. Wofür auch immer diese genutzt werden, sie können auf mechanischen Armbanduhren durch die Komplikation der Mondphasenanzeige angezeigt werden. Hierbei wird die Phase des Mondes über eine farbige Scheibe angezeigt, die sich unter einem halbkreisförmigen Ausschnitt im Ziffernblatt analog zum Mond bewegt. Hierbei bildet die Uhr die Betrachtung von der nördlichen Halbkugel aus ab, ganz in der Tradition der Uhrmacher, die ihre besten Manufakturen in der Schweiz und teilweise auch in Deutschland, also auf der nördlichen Erdhalbkugel haben. Für viele Benutzer ist eine solche Mondanzeige nicht nötig, jedoch sehr hübsch anzusehen.

Großdatum

Das Großdatum, auch Panoramadatum genannt, bezeichnet eine Komplikation an Uhren, die das jeweilige Datum in großem Format darstellt. Entgegen der Datumsanzeige, die eigentlich auf jeder teureren Uhr realisiert ist, kommen bei der größeren Anzeige andere Verfahren zum Tragen, um dies zu ermöglichen. Besonders herausragend ist dabei die Technik von A. Lange & Söhne, die bei dem Modell "Lange1" zum ersten Mal auftauchte und durch ihre Qualität überzeugt.

Ewiger Kalender

Bei einem ewigen Kalender handelt es sich um eine Uhrenkomplikation, die zuverlässig und ohne, dass man bis 2100 etwas nachstellen müsste, das Datum genau anzeigt. Ewige Kalender unterscheiden sich von halbewigen Kalendern beziehungsweise Jahreskalendern dadurch, dass nicht nur die Länge der Monate, sondern auch die Schaltjahre mit angezeigt werden. Schon für das 17. Jahrhundert lässt sich die Anzeige des Datums an astronomischen Uhren aus Genf belegen, während diese Komplikation für Armbanduhren beispielsweise bei Patek Philippe ab 1930 eingebaut wurde. Zu unterscheiden sind hierbei verschiedene Techniken, wie der mitlaufende ewige Kalender und der springende ewige Kalender.

Große Gangreserve

Eine Gangreserve bezeichnet die Zeit, die zwischen dem benötigten Aufziehen einer mechanischen Uhr liegt. Uhren mit großer Gangreserve besitzen also einen größeren Zeitabstand dazwischen, sodass man solche Uhren seltener aufziehen muss. Die Erinnerung an das Aufziehen der Uhr gilt als Komplikation, wenn sie auf dem Ziffernblatt abgebildet ist. Dies geschieht meist durch zwei kleine Zifferblätter, die zusätzlich auf dem großen Ziffernblatt sind. Zwar müssen Quarzuhren und digitale Uhren nicht aufgezogen werden, doch kann es auch hier die Gangreservefunktion geben, damit die Batterie nicht plötzlich ohne Vorwarnung leer ist. Zudem möchten viele Kunden auch bei mechanischen Armbanduhren noch einen nostalgischen Touch und wünschen sich daher solch eine Komplikation.

Zweite Zeitzone

Die Komplikation einer zweiten Zeitzone ermöglicht es dem Träger, sich zuverlässig und stets die Uhrzeit in einer anderen Zeitzone anzeigen zu lassen. Dies kam verstärkt ab den 1940er Jahren auf, da man nun Flüge über mehrere Zeitzonen absolvierte und Piloten den Wunsch äußerten, dies auf ihrer Uhr berücksichtigen zu können. Rolex baute 1954 beispielsweise dafür das Modell " Rolex GMT-Master". Generell erkennt man Uhren mit zweiter Zeitzone meist an den Bezeichnungen GMT oder UTC. Solche Uhren unterscheiden sich von Weltzeituhren, die mehrere Zeitzonen darstellen.

Mondphase

Mondphasen bezeichnen die verschiedenen Phasen, die der Mond aus Sicht der Erdbevölkerung durchgeht: Vollmond, abnehmender Mond, Neumond, zunehmender Mond. Man orientiert sich dabei an der Masse des Mondes, die für den Menschen sichtbar ist: Bei Vollmond beispielsweise können wir den ganzen Mond, also "voll" sehen, während der Neumond die andere Extreme darstellt. Mondphasen können als Komplikation bei Uhren durch die Mondphasenanzeige dargestellt werden, die mit einer drehenden bunten Scheibe, meist in der unteren Hälfte des Ziffernblattes, funktioniert.

Tourbillon

Ein Tourbillon (französisch für Wirbelwind) ist eine 1801 patentierte Erfindung aus dem Hause Breguet um Unregelmäßigkeiten bei Uhren auszugleichen, die beispielsweise durch die Erdanziehungskraft, die auf die Unruh einwirkt, entstehen. Hierbei werden Anker, Ankerrad und Unruh auf eine Platte in einem "Käfig", welcher auf dem Sekundenrad sitzt, geschraubt. Somit dreht sich nicht nur das Sekundenrad einmal pro Minute um sich selbst, sondern auch die Platte, wodurch Unregelmäßigkeiten ausgeglichen werden. Bei heutigen Uhren ist diese Technik eigentlich nicht mehr nötig, sie wird jedoch bei sehr teuren Luxusuhren eingebaut, um der Technikbegeisterung und Ästhetik der Kunden zu entsprechen. Daher wird ein Tourbillon heute als meisterliche Beigabe der besten Markenuhren angesehen.

Materialien (Platin, Gold, Stahl)

Edelstahl, Gold und Platin sind die meistgenutzten Materialien beim Uhrenbau.

Edelstahl ist dabei ein sehr verlässlicher Rohstoff, der dank seiner Verbindung mit Nickel und Chrom eine sehr korrosionsbeständige Eigenschaft besitzt und zudem optisch sehr anspricht durch seine relativ neutrale metallische Farbe. Die Rostfreiheit, erzielt durch den Chromanteil, ist beim Uhrenbau sehr wichtig, sowie die Nickelanteile, die den Edelstahl formbarer und unempfindlich gegenüber Säuren machen. Daher gehört der Edelstahl, im Besonderen die Variante 316L zu den bevorzugten Materialien.

Platin gilt als das wertvollste Edelmetall, da es nur in sehr wenigen Vorkommen auf der Erde vorhanden ist und korrosionsbeständiger und weicher ist als andere Edelmetalle. Auch seine Optik, die Laien an Silber erinnert, ist sehr beliebt, sodass das Metall gerne in der Schmuckindustrie hergenommen wird, nicht zuletzt wegen seiner absoluten Verträglichkeit, im Gegensatz zu Nickel. Platin wird vor allem deshalb so teuer gehandelt, da es als Metall sehr schwer und zäh und sein Schmelzpunkt sehr hoch ist, höher als Gold beispielsweise. Dies erschwert die Verarbeitung, vor allem da es meist in einer sehr feinen Legierung hergenommen wird, erhöht jedoch den Luxuscharakter dieses Metalls.

Gold ist das Material des puren Luxus, weswegen dies bei Luxus- und Markenuhren beliebt ist. Vielen Menschen gilt Gold als protzig, weswegen es viele Uhren mit einigen Goldteilen gibt, jedoch selten komplette Uhren aus diesem Material. Da Gold ein sehr weiches Material ist, lässt es sich zwar zum einen hervorragend verarbeiten, wird jedoch nie in Reinform verwendet. Üblich ist Gold im Dreistoffsystem Gold-Silber-Kupfer, wobei die Goldlegierungen je nach Zusammensetzung sehr unterschiedliche Farbtöne von einem sehr satten goldgelb bis hin zu einem weißlichen Silberton annehmen können. Da auch gerne andere Metalle hinzugemischt werden, um beispielsweise das Metall härter und widerstandsfähiger zu machen, gibt es die Einstufung von Produkten in Karat. Üblich, da hier höchste Festigkeit und Härte erreicht werden können, sind 14 Karat, die 585 Gewichtspromille Gold in der Gesamtmischung entsprechen. Jedoch beeinträchtigt dies die Farbe, sodass man als Faustregel sagen kann: Je Goldener die Optik, desto mehr Goldanteile sind vorhanden.

Am beliebtesten ist jedoch Gold 750, bestehend aus 18 Karat und auch Kronengold genannt, welches zu 75 % aus Gold sowie aus Silber und/oder Kupfer besteht und oft noch andere Legierungszusätze wie Kadmium, Nickel, Palladium, Zink oder Zinn beinhaltet. Es wird am liebsten für Schmuck in Deutschland verwendet, da es sich zum einen in dieser Zusammensetzung gut verarbeiten lässt und zum anderen eine sehr schöne Farbe besitzt, die alle Schattierungen zwischen Weiß und Rot annehmen kann.

Uhren kaufen & verkaufen

Armbanduhren sind vor allem in oberen Preissegment Investitionen und wecken Sehnsüchte nach Status, Geld und dem damit verbundenen Glück in uns Menschen. Oftmals stehen sie auch für Tradition, Familie und Werte und haben daher einen besonderen Platz im Herzen vieler. Manchmal möchte man eine Uhr aber auch verkaufen, falls das geerbte Stück nicht den eigenen Anforderungen entspricht, man sein Geld lieber in andere Dinge investiert oder Stücke einer Sammlung für andere Exemplare aufgibt. Vorsicht ist jedoch geboten beim An- und Verkauf von Uhren, da hier leider viel Schindluder getrieben wird.

Graumarkt- und Gebrauchtwarenhändler

Gut erhaltene alte Armbanduhren und moderne Modelle zu reduzierten Preisen sind heiß begehrt. Daher bieten Graumarkt- und Gebrauchtwarenhändler diese auch in großem Stil an. Berühmt berüchtigt sind die Menschen, die mehrere "echte" Armbanduhren am Körper tragen, diese billig anbieten und Ihnen eine aufdrängen wollen. Gehen Sie dort auf keinen Fall ein Geschäft ein, sondern kaufen und verkaufen Sie Ihre Armbanduhren bei seriösen Händlern, die Sie entweder kennen oder die ein festes Geschäft besitzen oder probieren Sie ihr Glück auf Trödel-/Floh- oder Antikmärkten. Wichtig bei solch fahrenden Händlern, genauso wie bei Gebrauchtwarenhändlern mit eigenem Shop, ist, dass Sie sich nicht überrumpeln lassen. Überlegen Sie sich den Kauf gut und informieren Sie sich vorher in Uhrengeschäften oder im Internet nach vorherrschenden Preisen.

Konzessionär

Bei Konzessionären handelt es sich um Verkäufer, die direkt mit den Manufakturen der Markenuhren zusammenarbeiten. Die Firmen verkaufen ihr Warensortiment nur an solche Konzessionäre, sodass hierbei die Echtheit der Ware gewährleistet ist, da alle Konzessionäre geprüfte Verkäufer sind. Diese wiederum verkaufen die Uhren jedoch teilweise weiter an Graumarkthändler, die diese dann wieder billiger verkaufen können, da die Preismarge immer größer ausfallen kann. Konzessionäre sind, falls Sie absolute Echtheit anvisieren, die erste Anlaufstelle für den Uhrenkauf, jedoch nicht die Einzige.

eBay

Auf eBay herrscht ein reges Angebot von Armbanduhren der Luxusklasse und auch preiswerterer Armbanduhren. Falls Sie dort eine bestimmte Marke oder ein bestimmtes Modell suchen, sollten Sie Zeit mitbringen und Auktionen zu ihrer bevorzugten Ware zuerst einmal eine Zeit lang beobachten und nicht beim erstmöglichen Zeitpunkt zuschlagen. Schauen Sie nach, für welchen durchschnittlichen Preis dieses Modell angeboten wird und suchen Sie bevorzugt Käufer mit guten Bewertungen. Viele Juweliere bieten ihre Ware hier an und geben dabei meist ihre Adresse und Telefonnummer, sowie Homepage an. Am klügsten ist es dann, ein wenig Zeit zu investieren und den Verkäufer durch eine gängige Suchmaschine laufen zu lassen. Wenn es das Geschäft in dieser Form und keine Beschwerden im Internet gibt, dann scheint es ein seriöser Verkäufer zu sein.

Falls Sie verkaufen möchten, macht es Sinn, der Uhr vorher ihre Echtheit bescheinigen zu lassen, sodass mögliche Käufer sich sicher sein können. Recherchieren Sie den durchschnittlichen Preis für Ihre Uhr und nehmen Sie sich Zeit beim Erstellen der Verkaufsanzeige.

Traditionelle Auktionshäuser

Traditionelle Auktionshäuser, wie die angloamerikanischen Klassiker Christie's und Sotheby's oder deutsche Unternehmen wie Lampertz oder Villa Griesbach, sind eine gute Anlaufadresse, wenn es um sehr teure und prestigeträchtige Uhren gehen soll. Bei Auktionen solch bekannter Häuser kann von der Echtheit der Stücke ausgegangen werden, sodass nur noch das nötige Kleingeld und Glück fehlen, um an begehrte Uhren zu kommen. Oftmals finden sich hier auch Stücke aus dem Privatbesitz berühmter und interessanter Menschen, die den Preis einer solchen Uhr zudem noch nach oben schießen lassen, obwohl es Exemplare dieses Modells ohne Celebritystatus auch günstiger bei anderen Händlern gibt.

Privat

Von Käufen von privater Seite bzw. Verkäufen an Privatmännern ist generell abzuraten, wenn einem die Privatperson unbekannt ist. Falls das Objekt trotzdem lockt, sollte unbedingt eine Echtheitsprüfung durchgeführt werden. Hier ist Kontrolle besser als Vertrauen, denn Privatmenschen können auch unwissentlich eine Fälschung verkaufen. Lassen Sie sich nicht um den kleinen Finger wickeln, sondern handeln Sie rational und mit Bedacht.

Fälschungen erkennen

Generell rangieren Fälschungen von Armbanduhren von sehr stümperhafter Qualität bis hin zu brillanten Nachbauten. Informieren Sie sich daher erst gründlich über die Besonderheiten der Marke und des bestimmten Modells. Wichtige Fragen sind dabei: Ist das Markenemblem hundertprozentig richtig? Wurde dieses Modell im angegebenen Jahr überhaupt gefertigt? Ist das Material hochwertig oder erscheint es bei näherer Betrachtung schon billig? Gibt es ein Echtheitszertifikat? Ist der Preis gerechtfertigt oder kann es sich dank sehr niedrigem Preis gar nicht um ein Original handeln? Gute Anlaufquelle für Informationen zur Uhr ist das Internet. Zum einen bieten die Hersteller auf ihren Internetauftritten Daten zu ihren Waren, zum anderen gibt es viele Liebhaberforen, Sammlerwebseiten und Informationspages im Netz, auf denen akribisch alle Besonderheiten bestimmter Uhren zusammengetragen sind.

Eine Uhr sollte man also erst dann kaufen, wenn man die Echtheit zertifiziert hat oder sich zumindest sehr sicher sein kann, dass es sich um ein Original handelt. Seriöse Händler verstehen ihre Sorgen und legen Ihnen keine Steine in den Weg, wenn Sie einen Fachmann hinzuziehen wollen.